Mittwoch, 27. August 2008

Dino Detektive

Jungs lieben Dinos und deshalb gibt es auch tonnenweise Dino-Bücher. Im Spiel tauchen die beliebten Saurier allerdings seltener auf, was vermutlich dem Umstand geschuldet ist, dass sie die Ära des Menschen um ein paar Millionen Jährchen verfehlt haben. Pech gehabt: Spiele setzen zur Identifikation meist auf menschliche Handlungsträger; den armen Sauriern bleibt da höchstens eine undankbare Nebenrolle als Fossil.

Wie geht DINO DETEKTIVE? Die Spieler graben im Auftrag des Naturkunde-Museums nach Dinosaurierknochen. Vollständige Skelette zählen Punkte und man benötigt dafür je nach Sorte zwei, drei oder sogar vier passende Teile.
Zu jedem Forscherteam gehören ein Professor, seine Assistentin und ein Hund. Mit ihnen ziehen die Spieler zu den 21 Grabungsstätten, wo jeweils bis zu fünf Fundstücke liegen. Wie weit die eigenen Figuren gehen, bestimmt jeder selbst, indem eine oder mehrere Handkarten dafür einsetzt.
Will oder kann man nicht mehr weiter, beginnt das Graben. Runde für Runde nimmt sich der Spieler jetzt ein offen liegendes Fossilienplättchen. Die erste Wahl fällt dabei auf Stücke, die bereits begonnene Skelette fertig stellen. Gibt es keine passenden Teile mehr, schnappt man sich solche, die ansonsten den Mitspielern helfen würden.
Zwei Figuren besitzen besondere Eigenschaften: Der Professor deckt die zunächst noch verborgenen Fundstücke auf und erst danach darf jede beliebige Figur das Teil ausgraben. Was der Hund wiederum nur dann kann, wenn sich eine Menschenfigur in seinem Dunstkreis aufhält. Unbeaufsichtigt kann der Hund nichts. Typisch Kläffer.

Was passiert? Wer erst einmal mit dem Buddeln angefangen hat, darf im entsprechenden Durchgang nicht mehr laufen. Aus dieser Regel ergibt sich der Pfiff. Wer seine Bewegung früh beendet, kriegt eventuell mehr und attraktivere Plättchen ab als Spieler, die viel Zeit aufs Hin- und Herziehen verwenden; er kann aber auch komplett auf den Bauch fallen.
Denn ein grabungsbereiter Wauwau kann leicht Schachmatt gesetzt werden, indem die Mitspieler ihre Figuren aus seinem Gebiet abziehen. Oder es kommen noch diverse Forscher aus anderen Teams hinzu und statt ganz vieler kriegt man dann gerade mal einen oder zwei Knochen ab.
Umgekehrt kann, wer mit seinem Professor ein neues Grabungsgebiet erschließt, nachdem alle anderen Spieler bereits zum Buddeln übergegangen sind, hier nun konkurrenzlos alles einsammeln. Wobei auch das Glück dazu gehört, etwas Brauchbares vorzufinden.


Was taugt es? Die Grafiken auf den Plättchen sind teilweise nicht leicht zu unterscheiden und auch die winzigen Zifferchen tragen wenig zur Übersicht bei. Zudem ist die Punktwertung recht brutal. Der Erste zu sein, der eine der Saurier-Sorten komplettiert, bringt einen unverhältnismäßig hohen Bonus.
Dennoch würde der Daumen für DINO DETEKTIVE wegen des gut dosierten Pfiffs und des schönen Themas (bin halt ein Junge...)
klar nach oben gehen, gäbe es nicht noch zwei weitere Patzer: 1. die Spielplan-Grafik, die ich nicht weiter kommentieren möchte (siehe Bild), 2. die Rollenverteilung im Forscherteam. Chef ist natürlich ein Mann, und die Frau steht in der Hierarchie knapp über dem Hund. Auch das möchte ich nicht weiter kommentieren. Den Fehler findet ja wohl jeder selbst. Fanatische Tierfreunde mal ausgenommen.

DINO DETEKTIVE von Dominique Ehrhard, für zwei bis vier Spieler, Amigo.

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