Mittwoch, 22. Juni 2011

Eine Million Interviews (1): Stefan Feld

Stefan Feld

Der Interviewte: Stefan Feld (40), Spieleautor aus Gengenbach in Baden-Württemberg. Von ihm stammen DIE BURGEN VON BURGUND, STRASBOURG, DIE SPEICHERSTADT, MACAO und viele mehr.

Der Interviewer: Udo Bartsch (42), Spielekritiker aus Hannover. Von ihm stammt nichts.


„Eine Million Interviews“ heißt die neue Erfolgs-Serie auf REZENSIONEN FÜR MILLIONEN. Herr Feld, Sie sind der erste Interviewpartner. Was ist das für ein Gefühl?

Guten Tag, Herr Bartsch! Ich kann nur sagen: „Unbeschreiblich!“ Ihr Blog ist ja weit über die Szene hinaus eine Anlaufstelle für diejenigen, die sich auch nur ansatzweise für Brettspiele interessieren. Und nun als erster Interviewpartner dabei zu sein: Wunderbar! Wie sind Sie denn auf mich gekommen?

Mal nicht so bescheiden, Herr Feld. Es führte überhaupt kein Weg an Ihnen vorbei!
Ich hatte im Vorfeld rund 700 Persönlichkeiten der Spieleszene angemailt, und Sie waren der Einzige, der geantwortet hat.


Sie sind ja auch nicht gerade als „zimperlich“ bekannt. Vielleicht hätten Sie nicht all die Leute anschreiben sollen, die Sie mit Ihren Rezensionen schon in die Pfanne gehauen haben.
Nun, was wollen Sie denn wissen?

Ich hatte gedacht, wir reden mal so richtig Klartext über unverschämt teure Polyester-Duschhauben. Und vielleicht auch zwei, drei Worte zu DIE BURGEN VON BURGUND. Ihr Spiel scheint ja viele Leute geradezu zu elektrisieren. Was ist aus Ihrer Sicht der besondere Kick?

Ich glaube, dass es sich ausgezahlt hat, farbpsychologische Aspekte in das Spieldesign mit einzubeziehen. Ob jetzt allerdings „elektrisierend“ für die Farbwahl das richtige Wort ist, weiß ich nicht. Zudem ist es ein Spiel aus der Kategorie „Bauen und Raffen“ (wie es ein guter Freund sehr treffend bezeichnete), und das gefällt den Leuten. Zusätzlich hat man 25 Mal im Spiel eine kleine Überraschung durch die Würfel, was sicher auch zu einem anhaltenden Spielspaß führt. Übrigens trage ich beim Spielen immer Polyester-Duschhauben, und zwar nur die teuren, alles andere taugt nichts. Was haben Sie denn beim Spielen an?

Ob Sie´s glauben oder nicht: Donnerstags verabreden wir uns immer zum Nackt-Spielen!
Es ist bislang allerdings noch niemand darauf hereingefallen, und alle kommen angezogen. Ebenfalls donnerstags streiten wir auch ständig, ob es nun „BuBu“ oder „BurBur“ heißt. Was sagen Sie als Experte dazu? Und ohne Sie jetzt beeinflussen zu wollen: Ich persönlich bin für „BuBu“...


„BurBur“ geht ja überhaupt nicht. Das hört sich für mich nach Taubengeburre äh -gegurre an.

Wohltuende und weise Worte, Herr Feld! In der aktuellen FAIRPLAY äußern Sie, die veröffentlichte Version von DIE BURGEN VON BURGUND sei die „Babyversion“. Wann kommt die Kindergarten-Erweiterung?

Ich bin gerade in Verhandlung mit den Waldorfpädagogen, und wahrscheinlich wird es bald neue selbstgefilzte Spielpläne geben. Und außerdem muss man dann den Namen jedes Plättchens tanzen, welches man in sein Fürstentum einbauen will.

Mein lieber Herr Feld, bei manchen Antworten gerate ich ins Grübeln, ob Sie mich vielleicht auf den Arm nehmen wollen. Das würde ich nicht erlauben. Ich bin eine geachtete Respektsperson!

Aber Herr Bartsch, das steht doch außer Frage. Und da ich fest an den großen Spielegott glaube und auf keinen Fall im Pöppelfegefeuer enden will, habe ich Ihnen in keinster Weise Unrichtigkeiten unterbreitet.

Na, wenn das so ist, freue ich mich auf die gefilzten Spielpläne. Aber das mit dem Tanzen werden wir in meinen Runden wohl weglassen. Außer donnerstags natürlich, wo wir dann nackt tanzen. Möchten Sie zum Abschluss noch etwas sagen?

Ja. Wussten Sie eigentlich, dass es mehr Sandkörner auf der Erde gibt, als ich Spiele verkauft habe? Tja, manche Dinge erschließen sich erst, wenn man passende Vergleiche heranzieht. So ist das nun mal, Herr Bartsch.

Und ich dachte, ich interviewe hier einen Erfolgsautor?! Herr Feld, wir müssen sofort abbrechen. Ich danke Ihnen für das Gespräch.

5 Kommentare:

Paddy hat gesagt…

Ha, das ist ja unglaublich mit welch stoischer Ruhe der Befragte auf die Dekadenz des Interviewers reagiert. Unter diesen Umständen sollte die Rubrik besser heissen: Eine Million FÜR ein Interview!

Blendi hat gesagt…

Herrlich! Wie lange habt ihr euch denn da vorher "eingeblödelt"? ;-) Warmreden unter ständiger Flüssigbierkühlung?
Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten 999.999 Interviews und bin gespannt ob dieses hohe Einstiegsniveau gehalten werden kann.

Andreas und Björn Kalies hat gesagt…

Ich bin echt froh, dass Donnerstags das Nacktspielen ist und nicht Dienstags! :-)

Aber ich würde gerne mal erleben, wie Udo uns die Regeln von Luna vortanzt - bitte als Hohepriesterin... mensch, da tun sich ungeahnte Spielräume auf! :-)

Aprikose hat gesagt…

Es macht mir Angst, dass ich jedes Mal laut vor meinem PC lachen muss, wenn ich auf deine Seite gehe. Woran das nur liegt? Aber auch ich bin für eine ausführliche Berichterstattung vom Nacktspielen. Welches Spiel spielt sich denn am besten nackt? .... Freeze?
Ein tolles Interview, danke.

Anonym hat gesagt…

Hut ab! Habe immer noch ein Schmunzeln im Gesicht! Jaja, wenn hohe Geister diskutieren...

Tolles Interview - macht(t beide) weiter so!

Gruß,
Tom

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