Samstag, 18. September 2021

Spielejahrgang 2020/21:
Was vom Jahrgang übrig bleibt (Teil 2: Kennerspiele)

In diesem zweiten Teil meines Jahresrückblicks kann ich es mir recht einfach machen. Erstens gibt es für mich sehr klare Favoriten, zweitens habe ich alle vorkommenden Spiele in meinem Blog besprochen, kann einfach Links setzen und muss nicht mehr viel schreiben. Toll! Aber warum bin ich eigentlich nicht jedes Jahr so klug?

Ich mach’s jetzt mal ein bisschen spannend und eiere absichtlich herum, um das sicher höchst erwartungsfrohe Publikum mitraten zu lassen. Also: Meine Nummer 1 spielt in der Steinzeit … ist von Autor Peter Rustemeyer … und ist erschienen bei Hans im Glück … und wurde in diesem Jahr Kennerspiel des Jahres. – Na? Hat es jemand erkannt?

PALEO bietet einen neuartigen Entdeckungsmechanismus über Karten. Es erzählt Geschichten, ohne dass wir lange Texte lesen müssen. Wir spielen eng miteinander, nicht nebeneinander. Wir spielen gleichzeitig, nicht nacheinander. Wir spielen fast ununterbrochen und bleiben in der Immersion. Ich bin sehr gespannt, wie es mit PALEO und dem Kartenmechanismus weitergeht. Damit meine ich erstens Erweiterungen, zweitens aber auch denkbare Abwandlungen des Mechanismus in kommenden Spielen.


DIE VERLORENEN RUINEN VON ARNAK hat sich in meiner Wertschätzung immer weiter nach oben gespielt. Es ist doch reizvoller als nur „reizvoll“. Inzwischen stufe ich es als „außerordentlich“ ein. Dass alle Mechanismen vertraut sind, hat mich dazu verleitet, das Spiel zu unterschätzen. Aber nicht immer muss alles neu sein: Es ist auch eine außerordentliche Designleistung, wie toll die Mechanismen hier miteinander harmonieren. Ich werde nicht müde, DIE VERLORENEN RUINEN VON ARNAK zu spielen. PALEO ist wegen seiner Intensität auch immer ein bisschen anstrengend, ARNAK spielt sich dagegen wie Urlaub.


Meine Nummer drei ist auch die Nummer drei der CLEVER-Serie und heißt deshalb logischerweise CLEVER HOCH DREI. Ich bin hin- und hergerissen, ob ich noch eine CLEVER-Nummer vier haben möchte. Aus spielerischen Gründen möchte ich natürlich eine! Her damit! Doch jedes der CLEVER-Spiele hat mich bislang so sehr in den Bann gezogen und so sehr viel Zeit gefressen, dass ich auch ein bisschen Angst davor habe.


Und schließlich: FANTASTISCHE REICHE. Ein Blog-Leser hat auf Facebook angemerkt, die Karte „Juwel der Ordnung“ sei nach seiner Erfahrung zu stark. Ich habe dazu keine mathematischen Analysen angestellt, aber tatsächlich: Nachdem auf diese Weise erst mal Zweifel in mir gesät waren, fiel mir die Karte plötzlich wiederholt als sehr dominant auf.
Ich hatte auch vorher schon viele Partien FANTASTISCHE REICHE gespielt, wegen der Pandemie aber mehr als die Hälfte davon nur zu zweit. Und zu zweit beginnt man eben nicht mit sieben Karten, und das Juwel kommt im Regelfall erst später oder gar nicht ins Spiel. Besitze ich es von Anfang an, kann es seine Macht leichter entfalten.
Ohnehin gefällt mir die Zweier-Variante mittlerweile besser als die Hauptvariante. Gerade wenn Neulinge mit dabei sind, bremst es das Spiel enorm, wenn erst mal alle ihre sieben Karten analysieren und verstehen müssen. Trotz dieser Einschränkungen ist FANTASTISCHE REICHE für mich weiterhin ein tolles Zwischendurchspiel und bleibt in meiner Sammlung.


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