Juhu, mein Team hatte sich für die Deutsche Brettspielmeisterschaft qualifiziert! Ach nee, doch nicht juhu. Wie neulich schon geschrieben, verabscheute ich es ja, auf Meisterschaften zu spielen. Deswegen war es echt blöd, sich für eine qualifiziert zu haben.
Doch zum Glück gab es Leute, die unglaublich wild auf solch eine Herausforderung waren. Und deshalb fand mein Team, weil ich wirklich SEEEHR große Unlust signalisierte, einen höchst motivierten Ersatzspieler für mich. Perfekt! Ich konnte also zu Hause bleiben und dort vielleicht einfach nur zum Spaß spielen ...
Äh. Dachte ich. Aber nein: Wir waren ja alle gemeinsam ein Team und ich gehörte dazu. Angeblich. Und deshalb sollte ich doch auch mitkommen. Wäre doch prima. Team-Spirit und so. Also ließ ich mich überreden, im Mai 1999 den Herner Spielewahnsinn zu besuchen und mir dort die Zeit zu vertreiben, während meine Teamkollegen versuchten – hahaha! – Deutsche Brettspielmeister zu werden.
Das war natürlich aussichtslos. Schon die Qualifikation hatten wir nur durch Glück, rätselhafte Umstände und die Schwäche der Konkurrenz überstanden. Nun, da war ich mir wirklich sicher, würde es so richtig eins auf den Deckel geben. Gespielt wurden DIE HÄNDLER, RHEINLÄNDER, SAMURAI und TIKAL. Das musste ich jetzt allerdings im Netz recherchieren, denn ich hätte mich nur noch an TIKAL erinnert.
Warum an TIKAL? Tja, einer meiner Teamkollegen gab nach den ersten drei Spielen nervlich zerrüttet auf. In der Vorausscheidung war er noch (durch Glück, rätselhafte Umstände und die Schwäche der Konkurrenz) unser erfolgreichster Spieler gewesen, in Herne lief für ihn gar nichts. Und so war dieses Team, zu dem ich angeblich auch gehörte, auf einmal nur noch zu dritt und ich fand mich am TIKAL-Spieltisch wieder.
Und? Ich hab’s überlebt. Alles in allem schnitt meine Mannschaft viel besser ab als von mir erwartet. Das musste ich am Ende doch zugeben. Platz 7. Vor allem mein Ersatzmann hatte richtig reingehauen und von seinen vier Spielen drei gewonnen.
Platz 7 also. Gar nicht übel. Und ich war dabeigewesen. Als ein Viertel von einem Viertel. Juhu, ich war also Siebter bei der Deutschen Brettspielmeisterschaft geworden! Uiuiui, das muss man sich mal überlegen! Am Ende hatte ich richtig Spaß und war stolz und das drückt sich auf dem Teamfoto auch aus.
Vor 20 Jahren (76): Big City
Vor 20 Jahren (78): Spiel des Lebens
Das mit dem Ersatzmann kapiere ich nicht. Der war doch eigentlich schlecht und ist ausgestiegen? Wieso hat er 3 von 4 Partien gewonnen? Habe wohl gerade ein Brett vorm Kopf...
AntwortenLöschenMein Ersatzmann ist nicht ausgestiegen. Ausgestiegen ist derjenige, der bei der Vorausscheidung unser Bester gewesen war. Und ich habe ihn dann für eine Partie ersetzt.
AntwortenLöschenIch habe es auch zuerst nicht verstanden und musste mehrmals nachlesen. Es steht zwar alles im Text, aber die ganze Personenschieberei ist so verwirrend, dass es ruhig noch etwas deutlicher hätte sein dürfen :D
AntwortenLöschenNur durch verwirrende Personalrochaden konnte dieses Team Siebter werden.
AntwortenLöschenIch hab alles verstanden. Sehr witziger Artikel :)
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