Ein Forscherleben ist interessant und abwechslungsreich. Deshalb geht es bei LIVINGSTONE nicht nur um schnöde Mehrheiten, sondern auch ums Schürfen von Edelsteinen. Und ein Würfelmechanismus muss ebenfalls her. Und ein Spendenmechanismus. Und viele bunte Aktionskarten.
Wie geht LIVINGSTONE? Der Startspieler würfelt alle Würfel (doppelt so viele wie Mitspieler) und wählt einen davon aus. Dessen Augenzahl bestimmt, wie stark die anschließende Aktion ausfällt. Eine Vier erlaubt es beispielsweise, entweder vier Münzen zu nehmen oder vier Mal ins Edelsteinsäckchen zu greifen oder in Reihe vier ein Zelt aufzustellen. Reihum wählen nun alle Spieler ihre Würfel. Wer mehr als einen abbekommen will, muss im zweiten Umlauf eine höhere Zahl nehmen.
Punkte gibt es für Zelte. Ein paar sofort und eventuell noch mehr am Schluss, sofern man in einer der Reihen die Mehrheit an Zelten besitzt. Auch die Edelsteine bringen manchmal Punkte. Ansonsten bringen sie Geld. Oder sie gehen verloren.
Münzen wiederum benötigt man fürs Aufbauen der Zelte. Die afrikanischen Campingplätze verlangen happige Gebühren. Münzen kann man aber auch als Spende für die britische Krone ins Sparschwein stopfen. Wer zum Schluss am wenigsten drin hat, ist ein Vaterlandsverräter und verliert.
Was passiert? Man ist beschäftigt.
Was taugt es? LIVINGSTONE versucht, ein fehlendes Grundkonzept durch eine Fülle von Mechanismen zu kaschieren. Jede Menge Einzelheiten werden nebeneinander gesetzt, ohne dass die Gesamtheit stimmig auf irgendetwas hinausliefe.
Das Auswählen der Würfel hört sich zunächst interessant an, die Entscheidungen sind aber oft vorgegeben. Zwischenzeitliches Spenden könnte taktisch sein, macht hier aber keinen Sinn. Mehrheitenbildung kennen wir schon aus anderen Spielen, und so sind die bunten Aktionskarten am Ende noch das Beste.
LIVINGSTONE von Benjamin Liersch für zwei bis fünf Spieler, Schmidt.
Donnerstag, 7. Mai 2009
Livingstone
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** misslungen
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