Samstag, 29. Dezember 2012
Stille Post - Extrem
Ich fürchte, die sprichwörtlichen Gesetzmäßigkeiten der Landwirtschaft gelten nicht in der Blogosphäre. Wenn es darum geht, in Form von Klicks die dicksten Kartoffeln zu ernten, guckt nämlich ein bestimmter Typ Blogger in die Röhre. Es ist der Grünschnabel, der ohne Fotoapparat zum Spieleabend fährt und seine Mitspieler obendrein anhält, die Blöcke immer schön sauber zu wischen, weil das einmal vergessen worden war und die Farbe dann nur noch schwer wieder abging. Sobald diesem Schlaumeier nun kurzfristig in den Sinn kommt, etwas über STILLE POST – EXTREM zu schreiben, stellt er belämmert fest, dass ihm anschauliches Bildmaterial fehlt...
Na gut. Verlinke ich also einmal mehr zu meiner leider weitaus schlaueren Kollegin Kestering. Soll die doch die dicken Kartoffeln ernten. Schließlich hat sie STILLE POST – EXTREM gründlich dokumentiert: hier, hier und hier.
Wie geht STILLE POST – EXTREM? Jeder zeichnet einen vorgegebenen Begriff, beispielsweise „Hundeleine“, „Lebensretter“ oder „Magier“. Die Sanduhr räumt dafür etwa eine Minute Zeit ein. Anschließend geben alle ihre Malblöcke an den Sitznachbarn weiter. Der betrachtet das Kunstwerk, blättert um und schreibt auf die nächste Seite, was er zu sehen glaubt. Diesen Begriff muss anschließend der übernächste Spieler malen, auch seine Zeichnung wird gedeutet... und immer so weiter, bis alle Malblöcke einmal um den Tisch gewandert sind.
Laut Spielanleitung soll es nun Punkte geben: Wenn der absolut unlustigste aller Fälle eintritt, nämlich dass ein Begriff fehlerlos die Runde macht, erhält der Startzeichner einen Punkt. Was er mehr zum Erfolg beigetragen haben soll als alle anderen Spieler, bleibt schleierhaft.
Zusätzlich soll er einen Punkt für die beste Zeichnung vergeben und falls die Lösung nicht gefunden wurde, einen Punkt für die beste Definition. Anhand der Reihenfolge im Block ist allerdings offensichtlich, wer da jeweils der Urheber ist.
Was passiert? Man lässt die Punktwertung rasch weg und genießt unverfälscht den Spielwitz. Der entsteht ganz zwangsläufig. Erstens wenn man infolge wahnwitziger Bilddeutungen Kuriositäten malen soll wie etwa einen „Osterhund“ oder einen „Motorschaden-Zuschauer“. Zweitens wenn am Schluss Bild um Bild ausgewertet wird und die Spieler überrascht erfahren, was unterwegs aus ihren Begriffen geworden ist. Highlights sind solche Runden, in denen ein „Kakadu“ erst zur „Eule“ mutiert, aufgrund einer schlecht gemalten Eule am Schluss aber tatsächlich wieder als „Kakadu“ erscheint. Oder wenn aus „Hustenbonbon“ „Telefonbonbon“ wird, und sich dieses Phantasiewort tatsächlich über mehrere Stationen hinweg bis ins Ziel rettet.
Was taugt es? STILLE POST – EXTREM ist sehr unterhaltsam, in seinen besten Momenten sogar brüllwitzig. Die redaktionelle Umsetzung jedoch ist mies: Einige Begriffe sind zu leicht und damit unspannend. Die kurze Regel ist erschreckend diffus. Entgegen der Verlagsempfehlung sollten sinnvollerweise mindestens sechs (und nicht vier) Spieler mitmachen. Und zwei meiner acht Stifte funktionieren bereits nicht mehr. – Dies mag allerdings auch am häufigen Gebrauch liegen oder daran, dass die Kappen nicht immer ganz fest wieder aufgedrückt wurden.
Ich beobachte an mir, dass ich gerne mitspiele, aber nach zwei, drei Runden auch wieder genug habe. Schließlich bleibt der Gag immer derselbe. Und es bleibt auch auf der Ebene des reinen Gags. Ein funktionierender Wettbewerb wie etwa bei PICTOMANIA hätte vermutlich noch etwas mehr an Spielreiz herauskitzeln können.
STILLE POST – EXTREM für sechs bis acht Spieler, Goliath.
Na gut. Verlinke ich also einmal mehr zu meiner leider weitaus schlaueren Kollegin Kestering. Soll die doch die dicken Kartoffeln ernten. Schließlich hat sie STILLE POST – EXTREM gründlich dokumentiert: hier, hier und hier.
Wie geht STILLE POST – EXTREM? Jeder zeichnet einen vorgegebenen Begriff, beispielsweise „Hundeleine“, „Lebensretter“ oder „Magier“. Die Sanduhr räumt dafür etwa eine Minute Zeit ein. Anschließend geben alle ihre Malblöcke an den Sitznachbarn weiter. Der betrachtet das Kunstwerk, blättert um und schreibt auf die nächste Seite, was er zu sehen glaubt. Diesen Begriff muss anschließend der übernächste Spieler malen, auch seine Zeichnung wird gedeutet... und immer so weiter, bis alle Malblöcke einmal um den Tisch gewandert sind.
Laut Spielanleitung soll es nun Punkte geben: Wenn der absolut unlustigste aller Fälle eintritt, nämlich dass ein Begriff fehlerlos die Runde macht, erhält der Startzeichner einen Punkt. Was er mehr zum Erfolg beigetragen haben soll als alle anderen Spieler, bleibt schleierhaft.
Zusätzlich soll er einen Punkt für die beste Zeichnung vergeben und falls die Lösung nicht gefunden wurde, einen Punkt für die beste Definition. Anhand der Reihenfolge im Block ist allerdings offensichtlich, wer da jeweils der Urheber ist.
Was passiert? Man lässt die Punktwertung rasch weg und genießt unverfälscht den Spielwitz. Der entsteht ganz zwangsläufig. Erstens wenn man infolge wahnwitziger Bilddeutungen Kuriositäten malen soll wie etwa einen „Osterhund“ oder einen „Motorschaden-Zuschauer“. Zweitens wenn am Schluss Bild um Bild ausgewertet wird und die Spieler überrascht erfahren, was unterwegs aus ihren Begriffen geworden ist. Highlights sind solche Runden, in denen ein „Kakadu“ erst zur „Eule“ mutiert, aufgrund einer schlecht gemalten Eule am Schluss aber tatsächlich wieder als „Kakadu“ erscheint. Oder wenn aus „Hustenbonbon“ „Telefonbonbon“ wird, und sich dieses Phantasiewort tatsächlich über mehrere Stationen hinweg bis ins Ziel rettet.
Was taugt es? STILLE POST – EXTREM ist sehr unterhaltsam, in seinen besten Momenten sogar brüllwitzig. Die redaktionelle Umsetzung jedoch ist mies: Einige Begriffe sind zu leicht und damit unspannend. Die kurze Regel ist erschreckend diffus. Entgegen der Verlagsempfehlung sollten sinnvollerweise mindestens sechs (und nicht vier) Spieler mitmachen. Und zwei meiner acht Stifte funktionieren bereits nicht mehr. – Dies mag allerdings auch am häufigen Gebrauch liegen oder daran, dass die Kappen nicht immer ganz fest wieder aufgedrückt wurden.
Ich beobachte an mir, dass ich gerne mitspiele, aber nach zwei, drei Runden auch wieder genug habe. Schließlich bleibt der Gag immer derselbe. Und es bleibt auch auf der Ebene des reinen Gags. Ein funktionierender Wettbewerb wie etwa bei PICTOMANIA hätte vermutlich noch etwas mehr an Spielreiz herauskitzeln können.
STILLE POST – EXTREM für sechs bis acht Spieler, Goliath.
Label:
***** reizvoll
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2 Kommentare:
Mehr Spaß als mit den mitgelieferten meist leicht zu erratenen Hauptwörtern macht es mit kleinen Redewendungen/Sätzen zu spielen: Holzauge sei wachsam, Klappe zu-affe tot, Aus Schaden wird man klug...
Uns hat Stille Post Extrem sehr gut gefallen. Man kann es aber auch ganz profan mit DIN A4 Zetteln und Kulis spielen, was wir Slvester auch in einer großen 10er Runde getan haben. Bei BoardGameGeek ist dieser Spieleklassiker übrigens schon sehr lange als Pen-and-Paper Spiel unter dem Namen "Eat Poop You Cat" gelistet. Dort findet man auch haufenweise witzige Zettel die zeigen, dass dieses Spiel am meisten Spaß macht, wenn die zu zeichnenden Begrffe möglichst abstust und/oder schwer zu malen sind.
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