Freitag, 12. Juni 2015
King of New York
Hinweis 1: REZENSIONEN FÜR MILLIONEN versteht sich als elitär und arrogant. Und ist stolz darauf. Die Kenntnis von KING OF TOKYO wird beim Leser deshalb vorausgesetzt.
Hinweis 2: Dies war keine Einleitung.
Wie geht KING OF NEW YORK? Wie bei KING OF TOKYO sind wir Monster, wie bei KING OF TOKYO zerstören wir eine Großstadt (hier: New York), wie bei KING OF TOKYO gewinnt das einzig überlebende Untier bzw. das mit 20 Siegpunkten, und ebenfalls wie bei KING OF TOKYO rollen wir bis zu drei Mal sechs Würfel, die – hah, jetzt kommt der Unterschied! – statt der Zahlen einen Stern, ein kaputtes Haus und ein kaputtes Monster zeigen.
Mit Sternen sammelt man Siegpunkte direkt. Allerdings muss man zunächst einen Sternendrilling geschafft haben, um die Wanderurkunde „Superstar“ zu erhalten, welche die Lizenz zum weiteren Punktesammeln darstellt. Bis man die Karte wieder verliert, zählt nun jeder Stern einen Punkt.
„Kaputtes Haus“ macht, wie der Name sagt, ein Gebäudeplättchen im Stadtteil kaputt... Stadtteil? Ach ja, es gibt nicht mehr nur die Orte „in Tokyo“ und „um Tokyo herum“. Das neue Tokyo heißt Manhattan. Und wer außerhalb von Manhattan ist, befindet sich in einem von vier anderen Stadtteilen. Das Kaputtmachen von Gebäuden bringt Punkte, Energie oder Heilung. Allerdings taucht eine Militäreinheit auf. Das kann gefährlich werden, denn...
„Kaputtes Monster“ verursacht pro anwesendes Militär einen Schaden. Tendenziell ist es also ein Symbol, das man eher nicht würfeln möchte, außer man würfelt es im Dreierpack. Dann nämlich wird jedes Monster in jedem Stadtteil vom Militär attackiert, und das ist lustig, sofern es andere härter trifft als einen selbst.
Was passiert? KING OF NEW YORK geht nicht so flott von der Hand wie das Original. Die Würfelsymbole erfordern immer wieder Nachfragen. Es wird länger überlegt, was man rauslegen und neu würfeln sollte. Zur Unübersichtlichkeit trägt der zu klein geratene Spielplan bei, auf dem Monster und Gebäudeplättchen keinen Platz haben. Dem ersten Eindruck nach machen die Zusätze alles nur zäher.
Mit wachsender Spielerfahrung treten immer deutlicher auch die positiven Aspekte zu Tage: KING OF NEW YORK ist taktischer. Es beseitigt das Problem, dass Monster außerhalb der City Siegpunkte vor sich hinscheffeln und nie ins Visier geraten, weil die Herrscher in Tokyo zu rasch wechseln. Manhattan wurde gegenüber Tokyo aufgewertet. Es ist attraktiver, dort zu verharren. Zudem können Stadtteile jetzt derart von Militär verseucht sein, dass Manhattan der gesündeste Ort von allen ist. Auch die Karten sind im Durchschnitt interessanter und raffinierter. (Regellücken gibt es hier allerdings wie schon zuvor in TOKYO.)
Was taugt es? In vielen Familien-Fotoalben begegnet man folgendem Phänomen. Das erste Kind wurde 1000 Mal in jeder Pose abgelichtet. Vom zweiten Kind gibt es gerade noch ein Dutzend Bilder, und dann ist es schon erwachsen. Dabei hat das zweite Kind vielleicht sogar seltener in die Hose gekackt als das erste. Aber es ist nun mal das zweite Kind.
Soll heißen: Substanziell ist KING OF NEW YORK gegenüber KING OF TOKYO das bessere Spiel. Die Partien sind abwechslungsreicher, die Wege zum Sieg vielfältiger. Die Vorteile gehen auf Kosten der Leichtigkeit. Aber vor allem fühlt sich das Terrorisieren einer Großstadt mittlerweile längst nicht mehr so originell an wie beim ersten Mal.
Mit Anfängern würde ich bei KING OF TOKYO bleiben. Wenn man das Spiel durch hat, bringt NEW YORK wieder Frische rein.
KING OF NEW YORK von Richard Garfield für zwei bis sechs Spieler, iello / Heidelberger Spieleverlag.
Hinweis 2: Dies war keine Einleitung.
Wie geht KING OF NEW YORK? Wie bei KING OF TOKYO sind wir Monster, wie bei KING OF TOKYO zerstören wir eine Großstadt (hier: New York), wie bei KING OF TOKYO gewinnt das einzig überlebende Untier bzw. das mit 20 Siegpunkten, und ebenfalls wie bei KING OF TOKYO rollen wir bis zu drei Mal sechs Würfel, die – hah, jetzt kommt der Unterschied! – statt der Zahlen einen Stern, ein kaputtes Haus und ein kaputtes Monster zeigen.
Mit Sternen sammelt man Siegpunkte direkt. Allerdings muss man zunächst einen Sternendrilling geschafft haben, um die Wanderurkunde „Superstar“ zu erhalten, welche die Lizenz zum weiteren Punktesammeln darstellt. Bis man die Karte wieder verliert, zählt nun jeder Stern einen Punkt.
„Kaputtes Haus“ macht, wie der Name sagt, ein Gebäudeplättchen im Stadtteil kaputt... Stadtteil? Ach ja, es gibt nicht mehr nur die Orte „in Tokyo“ und „um Tokyo herum“. Das neue Tokyo heißt Manhattan. Und wer außerhalb von Manhattan ist, befindet sich in einem von vier anderen Stadtteilen. Das Kaputtmachen von Gebäuden bringt Punkte, Energie oder Heilung. Allerdings taucht eine Militäreinheit auf. Das kann gefährlich werden, denn...
„Kaputtes Monster“ verursacht pro anwesendes Militär einen Schaden. Tendenziell ist es also ein Symbol, das man eher nicht würfeln möchte, außer man würfelt es im Dreierpack. Dann nämlich wird jedes Monster in jedem Stadtteil vom Militär attackiert, und das ist lustig, sofern es andere härter trifft als einen selbst.
Was passiert? KING OF NEW YORK geht nicht so flott von der Hand wie das Original. Die Würfelsymbole erfordern immer wieder Nachfragen. Es wird länger überlegt, was man rauslegen und neu würfeln sollte. Zur Unübersichtlichkeit trägt der zu klein geratene Spielplan bei, auf dem Monster und Gebäudeplättchen keinen Platz haben. Dem ersten Eindruck nach machen die Zusätze alles nur zäher.
Mit wachsender Spielerfahrung treten immer deutlicher auch die positiven Aspekte zu Tage: KING OF NEW YORK ist taktischer. Es beseitigt das Problem, dass Monster außerhalb der City Siegpunkte vor sich hinscheffeln und nie ins Visier geraten, weil die Herrscher in Tokyo zu rasch wechseln. Manhattan wurde gegenüber Tokyo aufgewertet. Es ist attraktiver, dort zu verharren. Zudem können Stadtteile jetzt derart von Militär verseucht sein, dass Manhattan der gesündeste Ort von allen ist. Auch die Karten sind im Durchschnitt interessanter und raffinierter. (Regellücken gibt es hier allerdings wie schon zuvor in TOKYO.)
Was taugt es? In vielen Familien-Fotoalben begegnet man folgendem Phänomen. Das erste Kind wurde 1000 Mal in jeder Pose abgelichtet. Vom zweiten Kind gibt es gerade noch ein Dutzend Bilder, und dann ist es schon erwachsen. Dabei hat das zweite Kind vielleicht sogar seltener in die Hose gekackt als das erste. Aber es ist nun mal das zweite Kind.
Soll heißen: Substanziell ist KING OF NEW YORK gegenüber KING OF TOKYO das bessere Spiel. Die Partien sind abwechslungsreicher, die Wege zum Sieg vielfältiger. Die Vorteile gehen auf Kosten der Leichtigkeit. Aber vor allem fühlt sich das Terrorisieren einer Großstadt mittlerweile längst nicht mehr so originell an wie beim ersten Mal.
Mit Anfängern würde ich bei KING OF TOKYO bleiben. Wenn man das Spiel durch hat, bringt NEW YORK wieder Frische rein.
KING OF NEW YORK von Richard Garfield für zwei bis sechs Spieler, iello / Heidelberger Spieleverlag.
Label:
***** reizvoll
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1 Kommentare:
1000 Fotos vom ersten Kind????? Voellig unrealistisch! 1000000000 sind da realitaetsnaher - ich bitte also um eine professionellere Berichterstattung......
Warum werden da uebrigens Vergleiche gezogen mit einem Kind und einem Spiel in dem eine Grossstadt terrorisiert wird...spricht da also doch der Profi?
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