Donnerstag, 14. Januar 2010

Keltis - Neue Wege Neue Ziele

Spielfarbe Gelb und größenwahnsinnige Pläne: Für REZENSIONEN FÜR MILLIONEN war die FDP schon immer das Vorbild schlechthin. Doch während die einstigen Spaßwahlkämpfer sich mit 14,6 Prozent ihrem genialen Projekt 18 inzwischen erschreckend angenähert haben, krepelt der Leserzähler von REZENSIONEN FÜR MILLIONEN noch immer im Nirgendwo.
Ganz klar: REZENSIONEN FÜR MILLIONEN braucht neue Wege, neue Ziele! Und zwar viel dringender als KELTIS sie braucht.

Wie geht KELTIS – NEUE WEGE NEUE ZIELE? NEUE WEGE NEUE ZIELE ist KELTIS auf einem anderen Spielplan. Während es im Grundspiel fast ausschließlich darauf ankommt, mit den Figuren schnell nach vorne zu preschen, besitzt nun das Sammeln der Wunschsteine eine größere Bedeutung.
Um die Figuren vorwärts zu ziehen, legen wir nach wie vor Karten sortiert nach Farben und Zahlen aus, doch nun ist nicht mehr jede Kartenfarbe fest einer Figur zugeordnet. Der verschlungene Parcours erzwingt mehrfachen Spur- und damit auch Farbwechsel.

Was passiert? Mit neuen Wegen und neuen Zielen fühlt sich KELTIS taktischer an. Man spielt sein Blatt nicht mehr ganz so schnell herunter, denn jetzt ist weniger offensichtlich, welche Entscheidung die beste wäre. Auch laufen sich Figuren seltener hoffnungslos tot. Mit anderen Farben kann man ihnen oft wieder aus der Patsche helfen. So sind die Spielausgänge meist knapper als beim Original.
Zwar gibt es immer noch leichter und schwerer zu handhabende Blätter; doch solange man nicht gezwungen ist, Karten abzuwerfen – und das ist bei NEUE WEGE NEUE ZIELE deutlich später der Fall –, öffnet sich keine Schere zwischen Arm und Reich.

Was taugt es? Es ist also weniger Glück dabei, und viele finden das gut und übersehen dabei die Stärken der ursprünglichen Version: KELTIS ist ein einstiegsfreundliches und halbstündiges Kartenablegespiel mit der kleinen, aber feinen Entscheidungsnot, ob man nach der grünen Acht tatsächlich schon die Drei spielen sollte oder noch einmal auf den Nachziehstapel hofft. Punkt.
Wem das zu wenig ist, der hat jetzt mehr Entscheidungen. Aber er hat auch ein – wie der Name schon sagt - weniger gradlinig komponiertes Spiel, bei dem man trotz aller Taktik hinterher seltener sagt als beim Original: „Hey, los, gleich noch mal!“

KELTIS – NEUE WEGE NEUE ZIELE von Reiner Knizia für zwei bis vier Spieler, Kosmos.

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