In Fairplay 91 gefällt mir eine Interview-Passage mit dem SEELAND-Grafiker Franz Vohwinkel besonders gut.
Fairplay: „Wenn man den Spielplan einige Zeit auf sich wirken lässt, dann schien es uns übrigens wirklich ein wenig matschig und feucht unter dem Spieltisch zu werden...“
Franz Vohwinkel: „Vielen Dank, das nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment.“
Wie geht SEELAND? Wie wir bereits durch die Blume erfahren haben, sieht SEELAND sehr attraktiv aus. Und es besitzt auch einen attraktiven Hauptmechanismus: Wir kaufen Mühlen- und Landschaftsplättchen, aber ohne dass dazu Bargeld hin- und herbewegt werden muss. Stattdessen zahlen wir mit Schritten auf einem Rondell.
Auf dem inneren Rondell zieht man den Gildemeister bis zum gewünschten Plättchen. Der erste Schritt ist kostenlos, jeder weitere treibt die Spielerfigur auf dem äußeren Rondell voran. Dort hat sie maximal vier Felder mehr Auslauf als die aktuell hinterste Figur. Das bedeutet: Wer mehrfach wählerisch ist, kriegt irgendwann nur noch das, was dem Gildemeister vor die Füße fällt. - Guter Mechanismus!
Was passiert? Mühlenplättchen brauchen wir, um überhaupt eigene Mühlen ins Spiel zu bringen. Landschaftsplättchen bewirkten, dass die Mühlen irgendwann Punkte zählen. Ist eine Mühle komplett von Sechseckteilen umgeben, wird sie gewertet. Jedes Plättchen zählt dann die aufgedruckten Punkte, es sei denn, alle Landschaften sind von derselben Sorte. Monokulturen zählen nichts. Für das Vorhandensein aller drei Sorten gibt es hingegen einen Bonus.
Was taugt es? Das Rondell ist interessant, der Rest ziemliche Rechnerei. Prinzipiell habe ich nichts gegens Rechnen, bin sogar ziemlich gut darin, doch wenn ein Spiel zu großen Anteilen daraus besteht, fange ich an, mich zu langweilen. Dieses Empfinden betrifft sowohl Basis- als auch Profi-Version von SEELAND.
Das Basisspiel bleibt jenseits des Rondells für geübte Spieler herausforderungslos, spielt sich aber immerhin angenehm runter. Die Profiversion, die Glückselemente heraussiebt und mit der Einführung des Vogtes Abstauberwertungen riskant macht, vertieft die Abläufe für mein Empfinden nicht allzu sehr, sondern liefert vor allem noch mehr Zahlenmaterial für die Rechenaufgaben.
SEELAND von Günter Burkhardt und Wolfgang Kramer für zwei bis vier Spieler, Ravensburger.
Freitag, 9. Juli 2010
Seeland
Label:
*** mäßig
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