Schamanen sind in Afrika die Elite. Sie stellen den Spielern Aufgaben mit immer demselben Inhalt: Wir sollen Warenkombinationen sammeln und abliefern. Die Spieler schuften, die Schamanen kassieren. Die Elite in Afrika ist genauso raffiniert wie die Elite bei uns.
Wie geht WAKA WAKA? Es geht um Ansehen. Wer zuerst die fünfte Status-Stufe erreicht, gewinnt. Jede Stufe kostet bestimmte Waren. Im Grundspiel zwei bis vier, im höchsten Level vier bis sechs.
Das Geschehen steuern Karten. Wer dran ist, spielt bis zu drei. Spielt er weniger, darf er neue Karten ziehen oder Gold nehmen. Die wichtigste Karte heißt „Handel“. Sie lässt die Wahl: Der Spieler kauft gegen Gold das gesamte (und überwiegend verdeckte) Warenpaket eines der vier Schiffe. Oder er liefert eine geforderte Waren-Kombination ab. Oder er verkauft zwei gleiche Waren für zehn Gold.
Weil jeder nur sechs Waren lagern kann, führt blinde Anhäufung nicht allzu weit. Für zielgerichtete Aktionen sind die weiteren Karten da. Die „Sammlerin“ beispielsweise erlaubt, eine beliebige Ware vom Vorrat zu nehmen. Der „Schimpanse“ gewährt Einblick in verdeckte Bootsladungen. Manche dieser Aktionen dürfen von den anderen Spielern kopiert werden, sofern sie dem Kartenbesitzer ein Gold zahlen.
Und alternativ lässt sich Ansehen auch mit zwölf Gold kaufen. Das erfordert die Karte „Schamane“. Außerdem muss das Feuerplättchen auf dem Spielplan aufgedeckt sein. Mal ist es das, mal nicht – abhängig vom Auftauchen bestimmter Karten im Nachziehstapel.
Was passiert? WAKA WAKA marschiert zügig vorwärts. Destruktive Elemente kommen nicht vor. Aufgehalten wird ein Spieler erst dann, wenn sein Warenlager voll ist und sich nicht viel damit anfangen lässt. Gewiss kann man mit geschicktem Karteneinsatz Boden wieder gut machen. Noch besser aber ist es, auf den Schiffen einfach die passenden Waren vorzufinden.
Das spannendste Element ist die Option, mit Goldzahlungen nach oben zu klettern. Dies ist besonders in höheren Levels interessant, um die Abgabe von vier oder gar sechs Waren zu umgehen. Dass der Zufall entscheidet, ob das Feuer brennt oder nicht, finde ich in Ordnung. Etwas lahm wird es nur dann, wenn die drei Karten, die dies bestimmen, schon früh auftauchen und dann für den gesamten Rest des Kartenstapels Planungssicherheit herrscht.
Was taugt es? Die tollen Grafiken machen sehr neugierig auf WAKA WAKA, das Spiel selbst eckt nirgendwo an. Das ist für den Erstkontakt noch gut, doch ich vermisse ein „Versprechen auch mehr“. Der Reiz ist schnell erfasst und ausgekostet. Folgepartien verlaufen ohne viel Vertiefung ähnlich. WAKA WAKA fühlt sich lauwarm an.
WAKA WAKA von Rüdiger Dorn für zwei bis vier Spieler, Kosmos.
Freitag, 6. Juli 2012
Waka Waka
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