Mittwoch, 2. September 2015
Träxx
QWIXX hatte zwei X, und TRÄXX hat nun auch zwei X. Das könnte etwas bedeuten. Doch bevor ich zu viel Zeit damit verbringe, den wahrscheinlich sehr raffinierten Hintergründen auf die Spur zu kommen, mache ich es mir leicht und sage: Ach, sicher nur ein komischer Zufall!
Wie geht TRÄXX? TRÄXX steht in der Tradition einfacher Mehrpersonen-Solitär-Spiele. Also in der Tradition von TAKE IT EASY, FITS oder WÜRFEL BINGO. Mehrpersonen-Solitär-Spiel bedeutet: Jeder spielt für sich, eigentlich ist schnurz, was die anderen machen, und hinterher vergleicht man die Punkte.
In TRÄXX hat jeder dasselbe wabenförmige Muster vor sich, allerdings mit unterschiedlichem Startpunkt. Ziel ist es, möglichst viele Felder miteinander zu verbinden. Jede Wabe, die ich nicht erreiche, zählt minus. Pluspunkte sollen die Zahlenfelder bringen. Alle Spieler, die ein Feld zuerst und in derselben Runde erreichen, erhalten den vollen Wert, Spätankömmlinge die Hälfte.
Eine Karte vom Stapel bestimmt, über welche Waben jeder Spieler seine Linie fortsetzen darf, beispielsweise grau, gelb, grün und doppelt rot. Man darf Farben verfallen lassen und in beliebiger Reihenfolge durchlaufen, aber nicht aufteilen, also nicht an beiden Enden der Linie weitermalen. Erst mit der nächsten Karte darf man wieder neu ansetzen.
Was passiert? TRÄXX ist, wie gesagt, ein Mehrpersonen-Solitär-Spiel. Jeder spielt für sich, eigentlich ist schnurz, was die anderen machen, und hinterher vergleicht man die Punkte... Aber so emotionslos habe ich es eben nie erlebt! Jeder stöhnt, jeder jammert, jeder prophezeit, Matzes Mutter zu sein.
Und so hundertprozentig solitär ist es dann eben doch nicht: Schließt einer die 10 an, und sie wäre auch für mich in Reichweite, folge ich diesem Beispiel vielleicht, selbst wenn der Linienverlauf dadurch sehr ungünstig wird. Aber fünf Punkte mehr haben...? Hm.
Ja, der Linienverlauf! Man kann auf Sicherheit oder Risiko spielen. Und wer zu riskant spielt und auf eine gelbe Wabe angewiesen ist, hängt vielleicht rundenlang fest. Oder er hat Glück, und die nächste Karte serviert tatsächlich die zwingend erforderliche Gelb-rot-blau-Kombination. Mir gefällt, dass TRÄXX eben nicht die berühmte Suche nach dem objektiv besten Spielzug ist. Oft bestimmen Abwägung und Spekulation.
Was taugt es? Braucht die Welt ein weiteres Spiel dieser Art? Ist das im Jahr 2015 wirklich noch „außerordentlich“? Na logo! Wenn ich das nicht meinte, hätte ich es doch wohl kaum druntergeschrieben. TRÄXX war eines meiner meistgespielten Spiele dieses Jahrgangs, es hat auch in Dutzenden Partien nicht an Reiz verloren. Wahrscheinlich kommt in eins, zwei, drei Jahren ein Spiel, das TRÄXX ablöst. Aber anderen außerordentlichen Spielen ist das genauso passiert.
TRÄXX ist von Beginn an spannend, wunderbar kurz und dennoch genügend lang, um sich vollwertig anzufühlen. Jede Karte wird mit Bangen erwartet und erfordert meist eine echte Entscheidung. Die Aufgabenstellung empfinde ich als originell. Und dass es mehr als nur Glückssache ist, lässt sich beim Spiel mit Anfängern beobachten, die sich oft traumwandlerisch tote Gebiete oder Sackgassen schaffen.
Ganz nebenbei ist TRÄXX ein hervorragendes Spiel für unterwegs. Bis auf das hausbacken wirkende Äußere finde ich hier alles toll. TRÄXX kann man übrigens auch solo spielen. Doch was das angeht, reizt mich THE GAME mehr.
TRÄXX von Steffen Benndorf und Reinhard Staupe für einen bis vier Spieler, Nürnberger-Spielkarten-Verlag.
Wie geht TRÄXX? TRÄXX steht in der Tradition einfacher Mehrpersonen-Solitär-Spiele. Also in der Tradition von TAKE IT EASY, FITS oder WÜRFEL BINGO. Mehrpersonen-Solitär-Spiel bedeutet: Jeder spielt für sich, eigentlich ist schnurz, was die anderen machen, und hinterher vergleicht man die Punkte.
In TRÄXX hat jeder dasselbe wabenförmige Muster vor sich, allerdings mit unterschiedlichem Startpunkt. Ziel ist es, möglichst viele Felder miteinander zu verbinden. Jede Wabe, die ich nicht erreiche, zählt minus. Pluspunkte sollen die Zahlenfelder bringen. Alle Spieler, die ein Feld zuerst und in derselben Runde erreichen, erhalten den vollen Wert, Spätankömmlinge die Hälfte.
Eine Karte vom Stapel bestimmt, über welche Waben jeder Spieler seine Linie fortsetzen darf, beispielsweise grau, gelb, grün und doppelt rot. Man darf Farben verfallen lassen und in beliebiger Reihenfolge durchlaufen, aber nicht aufteilen, also nicht an beiden Enden der Linie weitermalen. Erst mit der nächsten Karte darf man wieder neu ansetzen.
Was passiert? TRÄXX ist, wie gesagt, ein Mehrpersonen-Solitär-Spiel. Jeder spielt für sich, eigentlich ist schnurz, was die anderen machen, und hinterher vergleicht man die Punkte... Aber so emotionslos habe ich es eben nie erlebt! Jeder stöhnt, jeder jammert, jeder prophezeit, Matzes Mutter zu sein.
Und so hundertprozentig solitär ist es dann eben doch nicht: Schließt einer die 10 an, und sie wäre auch für mich in Reichweite, folge ich diesem Beispiel vielleicht, selbst wenn der Linienverlauf dadurch sehr ungünstig wird. Aber fünf Punkte mehr haben...? Hm.
Ja, der Linienverlauf! Man kann auf Sicherheit oder Risiko spielen. Und wer zu riskant spielt und auf eine gelbe Wabe angewiesen ist, hängt vielleicht rundenlang fest. Oder er hat Glück, und die nächste Karte serviert tatsächlich die zwingend erforderliche Gelb-rot-blau-Kombination. Mir gefällt, dass TRÄXX eben nicht die berühmte Suche nach dem objektiv besten Spielzug ist. Oft bestimmen Abwägung und Spekulation.
Was taugt es? Braucht die Welt ein weiteres Spiel dieser Art? Ist das im Jahr 2015 wirklich noch „außerordentlich“? Na logo! Wenn ich das nicht meinte, hätte ich es doch wohl kaum druntergeschrieben. TRÄXX war eines meiner meistgespielten Spiele dieses Jahrgangs, es hat auch in Dutzenden Partien nicht an Reiz verloren. Wahrscheinlich kommt in eins, zwei, drei Jahren ein Spiel, das TRÄXX ablöst. Aber anderen außerordentlichen Spielen ist das genauso passiert.
TRÄXX ist von Beginn an spannend, wunderbar kurz und dennoch genügend lang, um sich vollwertig anzufühlen. Jede Karte wird mit Bangen erwartet und erfordert meist eine echte Entscheidung. Die Aufgabenstellung empfinde ich als originell. Und dass es mehr als nur Glückssache ist, lässt sich beim Spiel mit Anfängern beobachten, die sich oft traumwandlerisch tote Gebiete oder Sackgassen schaffen.
Ganz nebenbei ist TRÄXX ein hervorragendes Spiel für unterwegs. Bis auf das hausbacken wirkende Äußere finde ich hier alles toll. TRÄXX kann man übrigens auch solo spielen. Doch was das angeht, reizt mich THE GAME mehr.
TRÄXX von Steffen Benndorf und Reinhard Staupe für einen bis vier Spieler, Nürnberger-Spielkarten-Verlag.
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****** außerordentlich
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