Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN deshalb nun solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.
SAUGUT, das wird jetzt manchen überraschen, erweist sich als doch gar nicht so gut, wie der Titel verspricht. „Ein Spiel zum Brüllen“ (Untertitel) trifft die Sache schon besser.
SAUGUT enthält Karten mit Tierbildern, von jedem Tier zwei Stück. Die Zeichnungen sind sympathisch, was mir die dankenswerte Gelegenheit gibt, hier auch ein Lob unterzubringen.
Faszinierenderweise soll sich SAUGUT saugut für bis zu 42 Spieler eignen. Oder beinahe saugut. Denn nur bis zu zehn können das normale Spiel spielen; bei noch größeren Teilnehmerzahlen greift die Variante „Dunkel wie die Nacht“. Und die muss ich unbedingt erklären: Es sind so viele Karten wie Mitspieler im Spiel, natürlich nur komplette Paare. Jeder erhält eine Tierkarte und schaut sie sich an. „Nun wird das Licht ausgemacht und jeder Spieler versucht, durch Geräusche und Bewegungen seinen Partner zu finden.“
Leider sind meine Spielerunden personell nicht ganz so üppig bestückt, weshalb ich zu meinem großen Bedauern nur das Standardspiel spielen konnte. Hier werden alle Karten aufgeteilt und vier Jägerkarten sind auch noch dabei. Simultan legt jeder eine Karte vor sich ab und macht das entsprechende Tiergeräusch. Höre ich von gegenüber „Quack, quack“ und besitze die Ente, dann suche ich sie schnell aus meinem Blatt und mache ebenfalls „Quack, quack“. Wenn beide Spieler meinen, dass sie zusammengehören, dürfen sie klopfen, die Karten werden aufgedeckt und – falls es tatsächlich dieselben sind – als Punkt gewertet.
Allerdings kann mich mein Mitspieler auch hereinlegen. Wer den Jäger spielt, darf jedes Geräusch machen. Decke ich mein Entchen auf, ist es futsch und der Jäger aus dem Spiel. Diesen grandiosen Effekt erleben wir also vier Mal.
SAUGUT besitzt eine riesige Zielgruppe. Es eignet sich für Kinder, die Tiergeräusche erlernen sollen, für Jäger, um Lockrufe einzustudieren, oder für verklemmte Partybesucher, die einen Vorwand benötigen, um im Dunkeln auf Tuchfühlung zu gehen. Zur Verwendung in einer Spielerunde hätte meines Erachtens allerdings noch eine Spielidee in die Schachtel gehört.
SAUGUT von Jean-Marc Pauty für drei bis 42 Spieler, Interlude.
Sonntag, 4. Oktober 2009
Bring mich nicht mit (6): Saugut
Label:
** misslungen
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