Sonntag, 9. Januar 2011

High Five!

„Verrutschte Karten sind Vergangenheit!“ jubelt der Schachteltext. Und der Konsument beginnt zu ahnen: Weh mir, ohne dieses Spiel stecke ich im finsteren Mittelalter!!! - Und das war eine schröckliche Zeit: Die Würfel machten Geräusche, die Karten mussten gemischt werden, die SIEDLER-Häuschen waren aus verderblichem Holz.
Und nun stelle man sich vor: Rutschfeste Plättchen sind nicht der einzige Vorzug von HIGH FIVE. Die Schachtel preist mutig einen zweiten: „Möglichkeiten zum Anlegen gibt es viele, doch nur mit dem Joker schaffen Sie den wertvollen High Five!“ – Das ist weder gelogen, noch übertrieben, allerdings auch vollkommen nichtssagend. Mit demselben Recht könnte man auf MENSCH ÄRGERE DICH NICHT werben: „Würfelzahlen gibt es viele, doch nur mit einer Sechs kommen Sie aus dem Häuschen!“ Wow. Nur mit einer Sechs. Voll cool.

Wie geht HIGH FIVE? Die Spieler besitzen bunte Zahlenplättchen von eins bis 14 und versuchen, auf dem Spielplan so abzulegen, dass sich als Muster Pokerkombinationen ergeben wie etwa ein Vierling oder zwei Paare.
Am meisten Punkte zählt der „High Five“, ein Fünfling, der nur dann entsteht, wenn man einen Vierling mit einem Joker kombiniert. Der Gerechtigkeit halber bekommt jeder Spieler zu Beginn einen Joker. Weitere Joker sind nicht im Spiel.

Was passiert? Anlegen. Werten. Nachziehen. Nicht einschlafen. Anlegen. Werten. Nachziehen. Niiiicht einschlafen!

Was taugt es? HIGH FIVE ist ein weiterer Versuch, noch mal irgend so etwas in Richtung EINFACH GENIAL herauszubringen. Einmal mehr - und diesmal besonders - gelingt dabei aber nur eins: zu zeigen, was für ein gutes Spiel EINFACH GENIAL doch ist.
HIGH FIVE erschöpft sich in dem altbekannten Muster: Man zieht passende Karten oder nicht, und der Nachbar gibt eine schöne Vorlage oder nicht. Das wichtigste Stichwort hierbei war „erschöpft“.
Ein Spiel dieser Machart hätte vermutlich jeder Autor erfinden können. Die meisten hätten sich lediglich geniert.

HIGH FIVE! von Nils van Teijlingen für zwei bis vier Spieler, Kosmos.

5 Kommentare:

Jerry hat gesagt…

Schwache Rezension, oder, um den ersten Abschnitt zu zitieren "vollkommen nichtssagend". Sorry, aber sich allein daran zu stoßen, dass der Spielablauf einfach ist und Glück eine Rolle spielt reicht überhaupt nicht. Man hat das Gefühl, dass Udo das Spiel um 23:45 nach einem langen Spielabend noch auf'm Tisch hatte, wegen Müdigkeit und vermeintlich schlechter Plättchen verloren hat und dann um 00:30 noch schnell 'n Verriss hingeschludert hat. Ein paar flapsig-eloquente Floskeln reichen aber nicht immer!

Anonym hat gesagt…

Ich fand mich, wie meist bei Udos Kritiken, sowohl gut unterhalten als auch gut informiert. Wenn nicht mehr in dem Spiel steckt, kann man auch nicht über mehr schreiben.

Andreas und Björn Kalies hat gesagt…

Mehr steckt wirklich nicht drin -leider-! :-(
Ich habe gedacht, mal ein schönes Legespiel für die Familie - aber wir haben es mehrmals ausprobiert um rausufinden, ob wir irgendwas übersehen haben könnten. Und das es ein leichtes Spiel ist, entschuldigt nicht, dass es dermaßen belanglos ist. Es gibt viele geniale einfache Spiele - Heckmeck, Pig10, Bungee...
Wer es gerne selber ausprobieren möchte - ich verkaufe mein Exemplar sehr gerne .-)

Jerry hat gesagt…

Öhm ... HECKMECK und BUNGEE als Gegenentwurf?!? Nichts gegen Heckmeck aber darauf kann man Udos Text genauso anwenden:

"Würfeln, rauslegen, würfeln, rauslegen, würfeln, niiicht einschlafen. HECKMECK erschöpft sich in dem altbekannten Muster: Man würfelt passend oder nicht, und der Nachbar hat das passende Würmchen zum Klauen oder nicht."

Natürlich ist HIGH FIVE einfach und sicher nicht mit EINFACH GENIAL vergleichbar. Aber "überflüssig" ... nee. Wir hatten es ein paar mal auf dem Tisch und es ist ingesamt ganz gut angekommen. Ich würde dem Spiel in BGG-Noten eine 5-6 geben oder in Udosprech ein "solide"

Christian hat gesagt…

Also ich stimme dem Fazit von Udo voll zu: als ich mir nach dem Spiel die Box angeschaut habe und darauf das Bild und die Kurzbiografie vom Autor gesehen habe, dachte ich nur noch das mir das peinlich wäre da abgebildet zu sein ;-)

Kommentar veröffentlichen

Aufklärung über den Datenschutz
Wenn Sie einen Kommentar abgeben, werden Ihre eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie beispielsweise Ihre IP-Adresse) an den Google-Server übermittelt. Mit dem Absenden Ihres Kommentars erklären Sie sich mit der Aufzeichnung Ihrer angegebenen Daten einverstanden. Auf Wunsch können Sie Ihre Kommentare wieder löschen lassen. Bitte beachten Sie unsere darüber hinaus geltenden Datenschutzbestimmungen sowie die Datenschutzerklärung von Google.