Montag, 14. Januar 2013
Kingdom Builder - Nomads
Gibt es eigentlich ein Gen, das Menschen dazu veranlasst, bei jeder Gelegenheit krampfhaft anderer Meinung sein zu müssen? Das beobachte ich nämlich nicht zum ersten Mal, und genauso ist es jetzt wieder bei KINGDOM BUILDER – NOMADS.
Ich bin nicht der Meinung, dass diese Erweiterung das Grundspiel verbessert. Aber egal, ob ich mir nun Rezensionen anschaue, amazon-Bewertungen oder Noten auf boardgamegeek: Die Mehrheit sieht es genau anders. Und das lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Alle diese Leute haben das Gen!!!
Was bringt NOMADS? Die Erweiterung enthält drei Karten mit neuen Siegpunktbedingungen. Deren Gemeinsamkeit ist, dass Siegpunkte sofort ausgeschüttet werden statt erst bei Spielende, beispielsweise ein Punkt pro Haus, das angrenzend an ein fremdes Haus gebaut wird.
Hinzu kommen eine fünfte Spielerfarbe und vier neue Spielpläne mit neuen Ortsplättchen. Statt Burgen zeigen die neuen Spielpläne Nomadenfelder. Wer hier anbaut, bekommt ein Plättchen mit einer einmaligen Sonderaktion, die im nächsten Zug sofort angewendet werden muss.
Was ändert das? Einige Plättchen erlauben nun ziemlich komplexe Winkelzüge. Das versöhnt vielleicht diejenigen, die sich beim bisherigen KINGDOM BUILDER dem Schicksal ausgeliefert fühlen. Allerdings ziehen die vielfältigeren Möglichkeiten das Spiel in die Länge. Als Bremser erweisen sich auch die Punkte-sofort-Bedingungen. Eben weil ständig das Spiel unterbrochen wird, um auf der Zählskala Punkte zu markieren.
Dass es zwischendurch Punkte gibt, hat aber auch einen Vorteil: Man erhält eine unmittelbare Rückmeldung auf das, was man tut. Man sieht, wie und wie viel gepunktet wird und wie man im Verhältnis zu den anderen dasteht, während beim erweiterungslosen KINGDOM BUILDER einige Spieler lange im Nebel stochern und erst ganz am Ende ihren Aha-Effekt erleben.
Was taugt es? Da ich KINGDOM BUILDER bereits in seiner Basisversion für sehr stark halte und mich absolut nicht dem Schicksal ausgeliefert fühle, brauche ich keine denkstofferhöhenden Elemente. Nichts einzuwenden ist natürlich gegen mehr Abwechslung. Der Preis dafür ist mir jedoch zu hoch: KINGDOM BUILDER verliert zu viel von seiner Leichtigkeit.
Die Nomaden-Plättchen erscheinen mir weitgehend unnötig. Dasjenige, das erlaubt, fremde Häuser zu eliminieren, finde ich sogar richtig doof. Und weil es zu fünft auf dem Brett sehr eng wird und die Einflussmöglichkeiten sinken, während die Wartezeiten steigen, brauche ich auch keine weitere Spielerfarbe.
Schon in KINGDOM BUILDER beeinträchtigt die Grafik die Spielbarkeit. Hier setzt es sich fort. Die Symbolik der Turmkarte (aus dem Grundspiel; links im Bild) bedeutet: „Baue ein Haus am Rand des Spielplans“. Das versteht man. Die Symbolik der Dorfkarte (aus der Erweiterung; rechts im Bild) bedeutet: „Baue ein Haus so, dass es an mindestens drei eigene Häuser angrenzt.“ Das verstehe, wer will.
KINGDOM BUILDER - NOMADS von Donald X. Vaccarino für zwei bis fünf Spieler, Queen Games.
Ich bin nicht der Meinung, dass diese Erweiterung das Grundspiel verbessert. Aber egal, ob ich mir nun Rezensionen anschaue, amazon-Bewertungen oder Noten auf boardgamegeek: Die Mehrheit sieht es genau anders. Und das lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Alle diese Leute haben das Gen!!!
Was bringt NOMADS? Die Erweiterung enthält drei Karten mit neuen Siegpunktbedingungen. Deren Gemeinsamkeit ist, dass Siegpunkte sofort ausgeschüttet werden statt erst bei Spielende, beispielsweise ein Punkt pro Haus, das angrenzend an ein fremdes Haus gebaut wird.
Hinzu kommen eine fünfte Spielerfarbe und vier neue Spielpläne mit neuen Ortsplättchen. Statt Burgen zeigen die neuen Spielpläne Nomadenfelder. Wer hier anbaut, bekommt ein Plättchen mit einer einmaligen Sonderaktion, die im nächsten Zug sofort angewendet werden muss.
Was ändert das? Einige Plättchen erlauben nun ziemlich komplexe Winkelzüge. Das versöhnt vielleicht diejenigen, die sich beim bisherigen KINGDOM BUILDER dem Schicksal ausgeliefert fühlen. Allerdings ziehen die vielfältigeren Möglichkeiten das Spiel in die Länge. Als Bremser erweisen sich auch die Punkte-sofort-Bedingungen. Eben weil ständig das Spiel unterbrochen wird, um auf der Zählskala Punkte zu markieren.
Dass es zwischendurch Punkte gibt, hat aber auch einen Vorteil: Man erhält eine unmittelbare Rückmeldung auf das, was man tut. Man sieht, wie und wie viel gepunktet wird und wie man im Verhältnis zu den anderen dasteht, während beim erweiterungslosen KINGDOM BUILDER einige Spieler lange im Nebel stochern und erst ganz am Ende ihren Aha-Effekt erleben.
Was taugt es? Da ich KINGDOM BUILDER bereits in seiner Basisversion für sehr stark halte und mich absolut nicht dem Schicksal ausgeliefert fühle, brauche ich keine denkstofferhöhenden Elemente. Nichts einzuwenden ist natürlich gegen mehr Abwechslung. Der Preis dafür ist mir jedoch zu hoch: KINGDOM BUILDER verliert zu viel von seiner Leichtigkeit.
Die Nomaden-Plättchen erscheinen mir weitgehend unnötig. Dasjenige, das erlaubt, fremde Häuser zu eliminieren, finde ich sogar richtig doof. Und weil es zu fünft auf dem Brett sehr eng wird und die Einflussmöglichkeiten sinken, während die Wartezeiten steigen, brauche ich auch keine weitere Spielerfarbe.
Schon in KINGDOM BUILDER beeinträchtigt die Grafik die Spielbarkeit. Hier setzt es sich fort. Die Symbolik der Turmkarte (aus dem Grundspiel; links im Bild) bedeutet: „Baue ein Haus am Rand des Spielplans“. Das versteht man. Die Symbolik der Dorfkarte (aus der Erweiterung; rechts im Bild) bedeutet: „Baue ein Haus so, dass es an mindestens drei eigene Häuser angrenzt.“ Das verstehe, wer will.
KINGDOM BUILDER - NOMADS von Donald X. Vaccarino für zwei bis fünf Spieler, Queen Games.
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6 Kommentare:
"Der Preis dafür ist mir jedoch zu hoch"
Nicht nur da ist der Preis hoch! Aus meiner Sicht sinkt der Spielreiz bei KiBu vor allem wegen der überschaubaren Anzahl an Siegpunktkarten. Da wäre eine Erweiterung viel sinnvoller gewesen. Für ein paar Karten kann Queen Games aber nicht exorbitante Preise vfordern... Wann kommt denn da ein Spielbox-Gimmick?
Schön, wenn man sich die Bilder vorher anguckt. Ich habe das Spiel bisher nicht gespielt. Die Fähigkeit des Turms erkennt man wirklich sofort, während ich beim Dorf im Umkehrschluss dachte, dass man nicht am Rand einsetzen soll.
"Dasjenige-das-erlaubt-fremde-Häuser-zu-eliminieren" erlaubt nur das Entfernen EINES Hauses (da Nomadenplättchen nur einmal eingesetzt werden dürfen). Ansonsten wärs zugegebenermassen arg chaotisch. Und so hab' ich persönlich an dieser Erweiterung einzig auszusezten, dass Siedlungen immer noch Siedlungen heissen, statt einfach Häuser, und entschuldige mich ansonsten für mein Erbgut.
Eins pro Spieler. Sind in der Summe für mich mehrere. Deine Gene seien dir verziehen.
Stimmt schon. Das klang oben nur so, als ob dauernd Siedlungen abgefackelt würden. Wieso ist Siedlung(en) abfackeln doof?
Weil es nicht zu jedem Spiel passt. Ich finde es meistens doof, wenn ein bislang friedliches Spiel nachträglich einige aggressive Aktionen erhält.
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