Samstag, 25. Januar 2014
Glück auf
Ich kaufe ja wirklich gerne Körnerbrot. Aber ich ärgere mich tierisch, wenn die Körner von der Kruste abfallen, über den Fußboden hoppeln und womöglich noch unerreichbar hinter irgendwelchen Küchenschränken landen!!! – So. Das musste jetzt einfach mal raus!
Wie geht GLÜCK AUF? Wir fördern Kohle und erfüllen Aufträge. Ein Auftrag lautet beispielsweise: Buddle drei Einheiten graue Kohle aus, fahre sie mit der Eisenbahn weg, und du kriegst neun Punkte dafür. Alle erfüllten Aufträge gehen obendrein in drei Zusatzwertungen ein, die nach jeweils einem Drittel des Spiels anstehen. Dabei werden erst vier, dann acht, schließlich zwölf Kategorien abgefragt. Zum Beispiel gewinnt jetzt zwei Punkte, wer die meisten gelben Kohlewürfel ausgeliefert hat, oder sieben Punkte, wer die meiste Kohle per Pferdewagen transportieren konnte.
Der Ablauf ist äußerst stringent: Für jede Tätigkeit im Spiel gibt es Einsetzfelder. Ob ich eins der vier Verkehrmittel chartere, im Stollen eine bestimmte Zahl Arbeitsschritte mit meinem Förderkorb ausführen möchte, mir einen weiteren Auftrag an Land ziehe oder neue Stollenplättchen (und somit neue Kohlevorräte) kaufe: Immer muss ich dazu Arbeiter abstellen. Bin ich auf dem entsprechenden Feld der Erste, kostete dies eine Figur. Komme ich später, muss ich ein Männchen mehr platzieren als mein Vorgänger.
Was passiert? GLÜCK AUF fühlt sich alles andere als neu an. Was zum Teil daran liegt, dass es tatsächlich viele herkömmliche Elemente in sich trägt. Zum anderen Teil aber liegt es daran, dass alles sehr harmonisch verbunden ist und ohne die gerade im Trend liegenden Verkomplizierungen auskommt. GLÜCK AUF ist sehr geschliffen und spielt sich reibungslos.
Die Zwischenwertungen zwingen dazu, in niedrigen Taktungen zu arbeiten. Man legt sich nicht ein Dutzend Aufträge auf Vorrat und erledigt sie in aller Ruhe und erst ganz zum Schluss. Deshalb herrscht auf allen Einsetzfeldern ständiger Konkurrenzkampf. Der Reiz typischer Arbeiter-Einsetz-Spiele (Was wollen die anderen, was muss ich zuerst machen?) stellt sich schnell ein.
Man könnte denken, dass Spielfehler weich abgefedert werden, weil Optionen nicht versperrt sind, sondern lediglich teurer werden. Tatsächlich aber fällt trotzdem weit zurück, wer am Ende des Durchgangs nicht wie geplant alle Aufträge ausliefern kann, und sei es, weil er sich um einen einzigen Arbeiter verkalkuliert. GLÜCK AUF hat keine Aufholmechanismen. Um vorne mit dabei zu sein, muss man sparsam spielen und optimieren, im engen Rahmen der Möglichkeiten ein bisschen antizyklisch handeln und seine Pläne so timen, dass man sich für einen Durchgang nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vornimmt. Auch Glück spielt eine Rolle, indem passende Aufträge oder Stollen in die Auslage rutschen oder eben nicht.
Das thematisch stärkste Stück des Spiels ist der stimmige Förderkorb-Mechanismus, der die Abstraktion sehr gut aufbricht. Auf einfache Weise simuliert jeder Spieler auf seinem kleinen Tableau, wie Arbeiter in den Schacht fahren und Kohle abbauen.
Was taugt es? GLÜCK AUF ist wie für das Label „solide“ gemacht. Es enthält zu wenig Aufregendes, um einen spielerischen Forscherdrang auszulösen. Andererseits ist es doch so rund und so gekonnt gemacht, dass ich interessiert mitspiele. Als Zielgruppe sehe ich wie bei ASARA (beide Spiele fühlen sich sehr ähnlich an) leicht fortgeschrittene Spieler, die noch nicht alles mitmachen mussten, was es im Bereich der Arbeiter-Einsetz-Spiele so gab.
Die Optik von GLÜCK AUF gefällt mir gut. Auch die Funktionalität der Grafik ist mit einer Ausnahme gelungen: Die beleuchteten und unbeleuchteten Minen (diese Unterscheidung ist für die Schlusswertung wichtig) lassen sich leicht verwechseln. Obendrein waren die Minenplättchen in meinem Spiel so verzogen, dass sie sich anfangs nicht stapeln ließen. Nach etlichen Partien und viel Geradebiegen geht es mittlerweile.
GLÜCK AUF von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling für zwei bis vier Spieler, eggertspiele.
Wie geht GLÜCK AUF? Wir fördern Kohle und erfüllen Aufträge. Ein Auftrag lautet beispielsweise: Buddle drei Einheiten graue Kohle aus, fahre sie mit der Eisenbahn weg, und du kriegst neun Punkte dafür. Alle erfüllten Aufträge gehen obendrein in drei Zusatzwertungen ein, die nach jeweils einem Drittel des Spiels anstehen. Dabei werden erst vier, dann acht, schließlich zwölf Kategorien abgefragt. Zum Beispiel gewinnt jetzt zwei Punkte, wer die meisten gelben Kohlewürfel ausgeliefert hat, oder sieben Punkte, wer die meiste Kohle per Pferdewagen transportieren konnte.
Der Ablauf ist äußerst stringent: Für jede Tätigkeit im Spiel gibt es Einsetzfelder. Ob ich eins der vier Verkehrmittel chartere, im Stollen eine bestimmte Zahl Arbeitsschritte mit meinem Förderkorb ausführen möchte, mir einen weiteren Auftrag an Land ziehe oder neue Stollenplättchen (und somit neue Kohlevorräte) kaufe: Immer muss ich dazu Arbeiter abstellen. Bin ich auf dem entsprechenden Feld der Erste, kostete dies eine Figur. Komme ich später, muss ich ein Männchen mehr platzieren als mein Vorgänger.
Was passiert? GLÜCK AUF fühlt sich alles andere als neu an. Was zum Teil daran liegt, dass es tatsächlich viele herkömmliche Elemente in sich trägt. Zum anderen Teil aber liegt es daran, dass alles sehr harmonisch verbunden ist und ohne die gerade im Trend liegenden Verkomplizierungen auskommt. GLÜCK AUF ist sehr geschliffen und spielt sich reibungslos.
Die Zwischenwertungen zwingen dazu, in niedrigen Taktungen zu arbeiten. Man legt sich nicht ein Dutzend Aufträge auf Vorrat und erledigt sie in aller Ruhe und erst ganz zum Schluss. Deshalb herrscht auf allen Einsetzfeldern ständiger Konkurrenzkampf. Der Reiz typischer Arbeiter-Einsetz-Spiele (Was wollen die anderen, was muss ich zuerst machen?) stellt sich schnell ein.
Man könnte denken, dass Spielfehler weich abgefedert werden, weil Optionen nicht versperrt sind, sondern lediglich teurer werden. Tatsächlich aber fällt trotzdem weit zurück, wer am Ende des Durchgangs nicht wie geplant alle Aufträge ausliefern kann, und sei es, weil er sich um einen einzigen Arbeiter verkalkuliert. GLÜCK AUF hat keine Aufholmechanismen. Um vorne mit dabei zu sein, muss man sparsam spielen und optimieren, im engen Rahmen der Möglichkeiten ein bisschen antizyklisch handeln und seine Pläne so timen, dass man sich für einen Durchgang nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vornimmt. Auch Glück spielt eine Rolle, indem passende Aufträge oder Stollen in die Auslage rutschen oder eben nicht.
Das thematisch stärkste Stück des Spiels ist der stimmige Förderkorb-Mechanismus, der die Abstraktion sehr gut aufbricht. Auf einfache Weise simuliert jeder Spieler auf seinem kleinen Tableau, wie Arbeiter in den Schacht fahren und Kohle abbauen.
Was taugt es? GLÜCK AUF ist wie für das Label „solide“ gemacht. Es enthält zu wenig Aufregendes, um einen spielerischen Forscherdrang auszulösen. Andererseits ist es doch so rund und so gekonnt gemacht, dass ich interessiert mitspiele. Als Zielgruppe sehe ich wie bei ASARA (beide Spiele fühlen sich sehr ähnlich an) leicht fortgeschrittene Spieler, die noch nicht alles mitmachen mussten, was es im Bereich der Arbeiter-Einsetz-Spiele so gab.
Die Optik von GLÜCK AUF gefällt mir gut. Auch die Funktionalität der Grafik ist mit einer Ausnahme gelungen: Die beleuchteten und unbeleuchteten Minen (diese Unterscheidung ist für die Schlusswertung wichtig) lassen sich leicht verwechseln. Obendrein waren die Minenplättchen in meinem Spiel so verzogen, dass sie sich anfangs nicht stapeln ließen. Nach etlichen Partien und viel Geradebiegen geht es mittlerweile.
GLÜCK AUF von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling für zwei bis vier Spieler, eggertspiele.
Label:
**** solide
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3 Kommentare:
Danke Udo, schön zu lesen, aber heut zu Tage ein Todesurteil...
Mr. M
Hat da jemand Körnerbrot - Küchenschrank - Fußboden vorgegeben, oder erinnert Dich das Krümelsuchen in der Küche an die Kohleförderung?
ich werde es mir zulegen. Kiesling/Kramer ein Garant für ein gutes Spiel!
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