Freitag, 10. März 2017
Escape Room – Das Spiel
Wir wollen raus und nicht rein. Also bräuchte es, wenn schon, eher eine Aus- statt einer Einleitung.
Wie geht ESCAPE ROOM – DAS SPIEL? Wir sind (in der Fiktion) entweder irgendwo eingesperrt oder haben einen wichtigen Auftrag. Um erfolgreich zu sein, müssen wir binnen 60 Minuten verschiedenartige Rätsel lösen. Die Rätsellösung ergibt, welche Schlüssel wir in welcher Reihenfolge in den „Chrono Decoder“ zu stecken haben.
Nun sagt uns ein Hinweiston, wie es weitergeht: Liegen wir falsch, erhalten wir eine Zeitstrafe. Liegen wir richtig, dürften wir den nächsten Umschlag öffnen und finden neues Material und neue Rätsel. Ist das finale Rätsel rechtzeitig geknackt, hat die Gruppe gewonnen. Wer möchte, darf auch länger als eine Stunde herumknobeln. Das Spiel enthält vier solcher Szenarien.
Was passiert? Der batteriebetriebene Chrono Decoder liefert auch Hintergrundgeräusche und erhöht die Spannung merklich. Dass Fehlversuche bestraft werden und nicht einfach herumgeraten werden darf, tut dem Spiel ebenfalls gut. Allerdings ist man von der Technik auch abhängig. Eine Pausentaste gibt es nicht.
Sehr gut gelungen ist die thematische Einbettung. Die Szenarien haben nicht einfach irgendeinen Titel. Sondern bei „Prison Break“ geht es tatsächlich um einen Gefängnisausbruch, bei „Nuclear Countdown“ geht es tatsächlich darum, eine Bombe zu finden und zu entschärfen. Inhaltlich stimmige Rätsel tragen die Thematik mit.
Bis hierhin alles gut. Der Knackpunkt sind für mich die Rätsel selbst und das Hilfe-System. Acht mal pro Szenario, entweder nach jeweils fünf oder zehn abgelaufenen Minuten, erhalten die Spieler einen Hinweis, teilweise sogar die Lösung eines kompletten Teils. Da die Hinweise an den Countdown und nicht an die realen Spielfortschritte gekoppelt sind, kann es passieren, dass man Tipps zu längst gelösten Rätseln bekommt. Nicht elegant, aber verschmerzbar.
Schlechter finde ich, dass man bei manchen Rätseln stark auf Hinweise angewiesen ist. (Oder meine Spielgruppen und ich sind zu dumm. Wir haben jedenfalls auf die Hinweise warten müssen, um endlich weiterzukommen. Und auch nach Kenntnis der Lösung hatte ich nicht zwangsläufig diesen großen Aha-Effekt: „Meeensch, darauf hätten wir aber mal wirklich kommen müssen!“)
Ärgerlicherweise kann es passieren, dass selbst die Hinweise einem nicht auf die Sprünge helfen. Man bleibt auf ewig hängen oder muss sich eine Lösungs-pdf aus dem Internet herunterladen. Gewiss haben heutzutage viele Spieler ein Smartphone zur Hand. Dennoch hätte ich in einem nicht app-unterstützten Brettspiel die Lösung gerne analog. Und wer schlecht Englisch versteht, hat mit den Auflösungen sowieso Probleme bekommen. Denn monatelang standen sie nur auf Englisch zur Verfügung. Seit kurzem hat noris immerhin drei der vier Dateien übersetzt.
Gestört hat mich schließlich noch das sehr billige Material in den Umschlägen sowie die teilweise sehr kleinen Schriften, deren genaue Entzifferung für die Rätsel von großer Bedeutung ist.
Was taugt es? Ich habe beim Lösen der Rätsel Spaß gehabt und Spannung erlebt. Es waren coole Rätsel dabei. Sie zu knacken, war ein schönes Spielerlebnis. Allerdings erscheint mir die Einbettung in ein rundum überzeugendes spielerisches Gesamtkonzept nicht gelungen.
ESCAPE ROOM – DAS SPIEL für zwei bis fünf Spieler, noris.
Wie geht ESCAPE ROOM – DAS SPIEL? Wir sind (in der Fiktion) entweder irgendwo eingesperrt oder haben einen wichtigen Auftrag. Um erfolgreich zu sein, müssen wir binnen 60 Minuten verschiedenartige Rätsel lösen. Die Rätsellösung ergibt, welche Schlüssel wir in welcher Reihenfolge in den „Chrono Decoder“ zu stecken haben.
Nun sagt uns ein Hinweiston, wie es weitergeht: Liegen wir falsch, erhalten wir eine Zeitstrafe. Liegen wir richtig, dürften wir den nächsten Umschlag öffnen und finden neues Material und neue Rätsel. Ist das finale Rätsel rechtzeitig geknackt, hat die Gruppe gewonnen. Wer möchte, darf auch länger als eine Stunde herumknobeln. Das Spiel enthält vier solcher Szenarien.
Was passiert? Der batteriebetriebene Chrono Decoder liefert auch Hintergrundgeräusche und erhöht die Spannung merklich. Dass Fehlversuche bestraft werden und nicht einfach herumgeraten werden darf, tut dem Spiel ebenfalls gut. Allerdings ist man von der Technik auch abhängig. Eine Pausentaste gibt es nicht.
Sehr gut gelungen ist die thematische Einbettung. Die Szenarien haben nicht einfach irgendeinen Titel. Sondern bei „Prison Break“ geht es tatsächlich um einen Gefängnisausbruch, bei „Nuclear Countdown“ geht es tatsächlich darum, eine Bombe zu finden und zu entschärfen. Inhaltlich stimmige Rätsel tragen die Thematik mit.
Bis hierhin alles gut. Der Knackpunkt sind für mich die Rätsel selbst und das Hilfe-System. Acht mal pro Szenario, entweder nach jeweils fünf oder zehn abgelaufenen Minuten, erhalten die Spieler einen Hinweis, teilweise sogar die Lösung eines kompletten Teils. Da die Hinweise an den Countdown und nicht an die realen Spielfortschritte gekoppelt sind, kann es passieren, dass man Tipps zu längst gelösten Rätseln bekommt. Nicht elegant, aber verschmerzbar.
Schlechter finde ich, dass man bei manchen Rätseln stark auf Hinweise angewiesen ist. (Oder meine Spielgruppen und ich sind zu dumm. Wir haben jedenfalls auf die Hinweise warten müssen, um endlich weiterzukommen. Und auch nach Kenntnis der Lösung hatte ich nicht zwangsläufig diesen großen Aha-Effekt: „Meeensch, darauf hätten wir aber mal wirklich kommen müssen!“)
Ärgerlicherweise kann es passieren, dass selbst die Hinweise einem nicht auf die Sprünge helfen. Man bleibt auf ewig hängen oder muss sich eine Lösungs-pdf aus dem Internet herunterladen. Gewiss haben heutzutage viele Spieler ein Smartphone zur Hand. Dennoch hätte ich in einem nicht app-unterstützten Brettspiel die Lösung gerne analog. Und wer schlecht Englisch versteht, hat mit den Auflösungen sowieso Probleme bekommen. Denn monatelang standen sie nur auf Englisch zur Verfügung. Seit kurzem hat noris immerhin drei der vier Dateien übersetzt.
Gestört hat mich schließlich noch das sehr billige Material in den Umschlägen sowie die teilweise sehr kleinen Schriften, deren genaue Entzifferung für die Rätsel von großer Bedeutung ist.
Was taugt es? Ich habe beim Lösen der Rätsel Spaß gehabt und Spannung erlebt. Es waren coole Rätsel dabei. Sie zu knacken, war ein schönes Spielerlebnis. Allerdings erscheint mir die Einbettung in ein rundum überzeugendes spielerisches Gesamtkonzept nicht gelungen.
ESCAPE ROOM – DAS SPIEL für zwei bis fünf Spieler, noris.
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2 Kommentare:
Ich kann alles unterschreiben, was in der Rezension gesagt wird und sogar noch einen Negativpunkt draufsetzen ... unsere Box hat nämlich die Macke, manchmal Fehlermeldungen bei korrekter Lösung auszuspucken. Das sorgt für einen Zeitabzug und kann Frust erzeugen. Da haken wohl einige der je drei Mikroschalter pro Schlüsselschlitz (einmal gab es sogar eine Fehlermeldung bereits beim dritten eingesteckten Schlüssel!). Scheint bei einigen Boxen vorzukommen.
Da bei uns der Rätselspaß und weniger die Rekordjagd im Vordergrund steht, sehen wir jedoch großzügig darüber hinweg. Immerhin werden die Szenarien ja nicht abgebrochen oder unspielbar dadurch. Bisher (der Pharaonen-Fall fehlt uns noch) sind die Rätsel aus unserer Sicht derart pfiffig gemacht*, dass wir uns auch die Erweiterungen zulegen werden und dem Ganzen eher die Note solide oder gar reizvoll vergeben würden. An die Exit-Reihe von Kosmos kommt's jedoch nicht ganz ran.
*nicht, dass wir alle ohne Hilfe lösen konnten - rückblickend waren sie jedoch immer irgendwie nachvollziehbar und logisch.
Michael Kröhnert
Hoppla - nix Pharaonen, Azteken sind es*!, Die haben wir soeben auch durchgespielt. 95 Minuten - und wieder hat das Gerät beim zweiten Code gesponnen. Diesen korrekt gelöst, allerdings erst nach 85 Minuten, Fehlerton, danach alle möglichen Varianten probiert, schließlich Hilfskarten gezogen, um festzustellen, dass die erste Lösung korrekt war. Beim erneuten Versuch ging's dann. Hübsch schwierig, aber nicht allzu abwegig.
Nur bei der dritten Lösung war uns beiden zwar die grundsätzliche Umsetzung sofort klar, ohne Hilfskarte wären wir jedoch nie auf die komplette Lösung gekommen. Ganz schön an den Haaren herbeigezogen.
Michael Kröhnert
*Ein freudscher Fehler, denn "Unlock!", vor ein paar Tagen gespielt, kombiniert alle möglichen Tempelbauvölker bei einem seiner Rätselfälle.
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