Haha, den Surfosaurus Max gibt’s ja gar nicht. Also gibt’s auch keine Einleitung.
Wie geht SURFOSAURUS MAX? Wir spielen reihum Karten aus. Bei zum Beispiel vier Spieler:innen geht das zwei Runden lang so, bis am Schluss acht Karten daliegen. Nun schauen wir, welche vier dieser acht Karten gemeinsam die höchste Pokerkombination bilden. Für jede meiner Karten, die Teil dieser Kombination ist, gewinne ich Punkte.
Was passiert? Beim Ausspielen versuche ich zu erahnen, welche Gewinnkombination sich ergeben könnte, um mich erfolgreich einzuklinken. Schaffe ich das absehbar nicht, kann ich auch probieren, die Auslage in eine andere Richtung zu lenken. Selbst wenn die vier erforderlichen Karten für die Kombination „gleiche Farbe“ schon beisammen sind, könnte man das mit viermal „gleiche Zahl“ noch übertrumpfen. Und es kann sein, dass eine „einfarbige Straße“ das dann nochmals kippt.
Falls andere mitziehen. Ob sie das tun, hängt grundsätzlich von ihren Kartenmöglichkeiten ab. Obendrein entstehen am Tisch verschiedene Lager. Wer bereits gewichtig in der Farbkombination vertreten ist, hat sicher kein Interesse an einem Machtwechsel. Wer beim Sieg gleicher Zahlen mehr Punkte kassieren würde, steigt jedoch gerne ein.
Weil nicht alle sofort alle Kombinationsmöglichkeiten überblicken, profitiert SURFOSAURUS MAX von Kommunikation am Tisch. Von Anwerbeversuchen und Überredungskunst.
Spielt man schweigend, ist dagegen eine stärkere Tendenz da, die sich zuerst abzeichnende Kombination zu unterstützen. Und kann ich das nicht, bleibt mir nur die Hoffnung, passendere Karten nachzuziehen.
Aber auch in stilleren Runden schürt eine schöne Regelfeinheit Konflikte. Karten mit niedrigen Zahlen zählen mehr Punkte. Die Gewinnkombination bilden aber grundsätzlich die höchstmöglichen Karten. Sind also zu viele von derselben Farbe da, wird die niedrigste aus der Kombination gekickt. Wähnte ich mich bis eben als geschätzter Bündnispartner, wirft man mich mit der letzten Karte noch raus.
Was taugt es? Semikooperativ Poker zu spielen, ist originell und hat Pfiff. Es macht Spaß, mit der letzten gespielten Karte für eine Überraschung sorgen zu können. Andererseits macht es weniger Spaß, einem ungünstigen Blatt ausgeliefert zu sein und den anderen beim Punktescheffeln zuzuschauen. Solche Zufallsabhängigkeit ist letztendlich das Wesen von Kartenspielen.
Ich habe SURFOSAURUS MAX gerne ein paar Mal gespielt. Es hat am Tisch gefallen. Warum ich für weitere Partie dann doch andere Kartenspiele vorziehen würde, kann ich schwer an einem bestimmten Merkmal festmachen. Es ist eher das Gesamtgefühl. Die Emotionen, die ich in SURFOSAURUS MAX erlebe, sind nicht so stark, um mich immer wieder zu einer Partie zu verlocken.
Um den Versuch einer Annäherung zu machen: Ich glaube, es liegt daran, dass ich in der gesamten Partie ohnehin wenig Karten spiele (zu fünft sind es beispielsweise insgesamt zehn), und nicht jede bringt spannende Entscheidungen und Abwägungen mit sich. Häufiger ergibt sich einfach, was ich auslege. Deshalb ist die Spannungskurve selten ganz hoch.
Gut gelungen sind die Übersichten, die für verschiedene Personenzahlen auflisten, wie viele Karten vorab aussortiert und wie viele gespielt werden und wie überhaupt die Wertigkeit der Pokerkombinationen ist. Nicht gelungen ist die Farbgestaltung. Die hat schon so manche fatale Verwechslung ausgelöst, weil gelbe und die rote Karten im oberen Viertel gleich aussehen.
**** solide
SURFOSAURUS MAX von Ikhwan Kwon für zwei bis sechs Spieler:innen, Loosey Goosey.
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