Freitag, 25. September 2009

Bring mich nicht mit (3): Würfel Express

Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN deshalb nun solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.

WÜRFEL EXPRESS hat von Anfang an einen schweren Stand, was in meiner früh verblühten Jugend begründet liegt: Machte es mir in jungen Jahren nichts aus, nach einer Fete mit sieben Betrunkenen auf dem Fußboden zu nächtigen, bestehe ich heute auf einem rückengerechten Bett. Und hatte ich in der Zeit der Garagen-Kleinverlage noch Geduld bei der Handhabung von Mini-Countern, bin ich, was das angeht, inzwischen richtig spießig!

Der Spielstand bei WÜRFEL EXPRESS wird markiert, indem die Spieler kleine, flache Pappteile neben einer Skala verschieben. Und das wackelt, das verrutscht, das nervt. Ein Spielplan als spießergerechte Unterlage wäre besser gewesen. Doch genau hier steckt das Dilemma: Im Budget eines Mitbringspieles ist ein Spielplan natürlich nicht drin. Und um WÜRFEL EXPRESS eine größere Schachtel zu gönnen, ist das Spiel wiederum nicht gut genug. (Streng genommen gilt dies auch schon für die kleine Schachtel, aber kleinen Schachteln verzeiht man eher...)

WÜRFEL EXPRESS ist ein Farbwürfel-Spiel. Mit sieben Würfeln will man viele gleiche Farben erzielen. Habe ich beispielsweise vier Mal Rot gewürfelt, erhalte ich ein vier Felder langes rotes Segment, lege es vor meine übrige Pappschlange und habe damit vier Schritte gut gemacht. Allerdings muss das gewünschte Teil in der Bank vorhanden sein. Falls nicht, könnte ich es unter bestimmten Umständen bei anderen Spielern klauen. Aber ich darf nicht bereits was anderes Rotes besitzen, weshalb es eine Regel gibt, wie man hinten aus der eigenen Schlange wieder etwas entfernt... An Wenns und Danns herrscht kein Mangel, das Spielerische tritt dahinter zurück.

WÜRFEL EXPRESS funktioniert und die Regeln ergeben schon durchaus Sinn. Rein handwerklich gesehen ist alles okay, doch geht es eben über das Handwerkliche auch nicht hinaus. Emotionen habe ich bei diesem Spiel lediglich auf dem Cover gesehen.

WÜRFEL EXPRESS von Steffen Benndorf für zwei bis sechs Spieler, Ravensburger.

1 Kommentare:

Carsten Pinnow hat gesagt…

hm, interessant. Also uns hat Würfel Express viel Spaß gemacht. Sind wir jetzt einfach nur anspruchslos geworden seit wir nicht mehr mit Dir spielen müssenDÜRFEN (dürfen!), oder leidest Du unter einer Würfel-Allergie? ;)

cheers,
Carsten

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