Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN deshalb nun solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.
Es sind Spiele wie dieses, die mich ahnen lassen, dass der Beruf des Spiele-Redakteurs auch nicht immer toll ist. Hat ein Verlag ein gut laufendes Produkt im Programm, folgt darauf heutzutage unweigerlich die Produktfamilie. Für die Redaktion bedeutet dies: „Leiert euch mal schön was aus den Rippen, Jungs. Wir brauchen Junior-Version, Profi-Version, Reise-Version... ihr kriegt das schon hin!“
Bei MAKE ´N´ BREAK bauen die Spieler mit Bauklötzen und unter Zeitdruck vorgegebene Konstruktionen. Das machen sie auch beim MAKE ´N´ BREAK WÜRFELSPIEL, bloß mit dem Unterschied, dass Stoppuhr und Bauteile jetzt Würfel sind. Während ein Spieler im Akkord den Zeitstopper-Würfel würfelt (mit Zahlen von 0 bis 3) und dabei so schnell wie möglich auf eine Summe von 30 kommen möchte (Rundenende), würfelt ein anderer im Akkord die Bauteile und stapelt sie gemäß der Vorgabe auf. Bedingung dabei: Würfel dürfen nur dann auf andere Würfel gestapelt werden, wenn sie dieselbe oder eine höhere Augenzahl zeigen. Das Ziel: So viele Aufgaben schaffen, wie möglich.
An dieser Stelle eine Zwischenbilanz: Wir haben ein Bauspiel mit bunten Würfeln, Aufgabenkarten und reduziertem Material. Aus Sicht der Produktvorgaben ist alles da. Perfekt.
Perfekt? Nun ja, eine Kleinigkeit wäre da womöglich schon noch. Die Sicht des Spielers. Und prompt stellt sich die Sache nicht mehr ganz so rosig dar.
Das Material zu limitieren, bedeutet in diesem Fall nämlich auch, den Spielspaß zu limitieren. Kleine Würfel aufzustapeln ist, sofern man mal darüber nachdenkt, als Freizeitbeschäftigung nicht wirklich interessant. Dem Spiel fehlt das Sinnliche und haptisch Angenehme, alles reduziert sich rein auf den Stress.
Gewiss: Indem ich erwarte, dass Ravensburger den Charme der großen Ausgabe auf das kleine Würfelspiel überträgt, verlange ich vermutlich zu viel. Das geht gar nicht. Aber wer sagt denn, dass MAKE ´N´ BREAK eine weitere Ausgabe braucht? Ich nicht. Nur Ravensburger.
MAKE ´N´ BREAK (WÜRFELSPIEL) von Maximilian Kirps und Randolf Siew für zwei bis vier Spieler, Ravensburger.
Donnerstag, 23. September 2010
Bring mich nicht mit (11): Make ´n´ Break Würfelspiel
Label:
** misslungen
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