Julius Caesar wurde mit 23 Dolchstichen ermordet, Olof Palme um 23 Uhr 23 erschossen. Wer das für Zufall hält, unterschätzt die Macht der Illuminaten. Die haben übrigens auch unser Land fest im Griff. Was Eingeweihte bereits daran erkennen, dass die Bundesrepublik am 23. (!) Mai (!) 1949 (!) gegründet wurde. Der Mai ist der fünfte Monat. Fünf ist die Quersumme von... 23! Und die Quersumme von 1949 ist... 23! Ich will nicht sämtliche Details ausbreiten, aber selbstverständlich hat auch das Datum der deutschen Wiedervereinigung (3.10.1990) die Quersumme 23.
Je länger man über diese großen, auffälligen Zusammenhänge nachdenkt, desto mulmiger wird es einem. Zur Entspannung kommt da ein kleines, unverdächtiges Kartenspiel gerade recht. Wie war noch gleich dessen Name?
Wie geht 23? Wir wollen unsere Karten loswerden und dabei möglichst keine Minuspunkt-Chips sammeln. Die Karten sind von eins bis 23 durchnummeriert, ab der Drei gibt es jede Karte drei Mal.
Jeder bekommt 15 Karten und drückt drei weg, anschließend wird reihum auf den Stapel gespielt: mit möglichst geringem Abstand zur Vorgängerkarte und niemals absteigend. Auf die Neun passen beispielsweise weitere Neunen oder auch Zehnen. Wer eine Elf oder etwas Höheres legt, bekommt Strafchips. Pro übersprungene Zahl einen.
Notfalls darf man auch passen (was einen Strafchip bringt) oder passen und den nächsten Spieler zum Nichtpassen zwingen (zwei Strafchips) oder aussteigen (ein Strafchip pro verbliebener Handkarte).
Als Rettungsanker besitzt jeder drei Bonusmarken. Die dürfen eingesetzt werden, um den Stapelwert um bis zu fünf nach oben oder unten zu korrigieren. Wird jemand alle Karten los, darf er drei Strafchips zurückgeben. Zwei Durchgänge werden insgesamt absolviert.
Was passiert? Anfangs spielt man brav vor sich hin. Bei manchen passt’s besser, bei anderen nicht so gut. Man macht ein paar Minuspunkte, und so ganz viel passiert nicht.
Irgendwann entdeckt man die Bonuschips und freut sich über die Befreiung aus so mancher Klemme. Ebenso schnell mutiert man aber auch zum Geizkragen und denkt: Soll doch mein Nachbar einen seiner Bonuschips opfern. Ich sitze das aus und passe solange.
Und schließlich wird man gehässig: Nur Warmduscher setzen Bonuschips ein, um den Stapelwert zu reduzieren! Warum nicht mal fünf nach oben? Sofern ich das Gefühl habe, dass die anderen auf mehr niedrigen Karten hocken als ich, bringt solch eine Aktion ordentlich Schwung in die Bude und Röte ins Gesicht der Mitspieler.
Kurzum: 23 wird mit zunehmender Erfahrung destruktiver gespielt.
Was taugt es? 23 beinhaltet Taktik, Bluff und Ärgerpotenzial und hat als kleines 15-Minuten-Spiel seine volle Berechtigung. Es hat auf Dauer allerdings nicht diesen „Noch mal!“-Effekt. Woran das genau liegt, ist schwer zu analysieren. Aber dafür ist REZENSIONEN FÜR MILLIONEN ja da. Also sagen wir mal so: Erstens ist es natürlich Geschmackssache, und zweitens hat 23 weder diese große eine Idee wie etwa 6 NIMMT! noch ist es so klar und stringent wie das ähnlich angelegte PINGU-PARTY.
23 von Christoph Behre für zwei bis vier Spieler, Amigo.
Mittwoch, 27. Juni 2012
23
Label:
**** solide
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