Dienstag, 12. Juni 2012

Flash Point: Fire Rescue

Bei der Wahl zum Alien des Monats hätte die Person auf dem Cover echte Siegchancen. Aber nein: Es ist ein Feuerwehrmann. Einer von den ganz Harten. Wow, heftig! So hart wollen wir auch mal sein! Und unser Freund, das Brettspiel, liest uns diesen Wunsch natürlich sofort aus dem Herzen ab.

Wie geht FLASH POINT: FIRE RESCUE? Alarm, Alarm, ein Haus steht in Brand, und es sind noch Menschen und Tiere darin. Als Team versuchen wir, sieben der Opfer zu retten. Werden vier von den Flammen erwischt oder stürzt das Haus ein, weil alle Schadenszähler verbraucht sind, haben wir verloren.
Die Abläufe erinnern stark an PANDEMIE. Der Spieler am Zug verbraucht vier Aktionspunkte, im Regelfall für Löschen oder Laufen. Ein Opfer mitzuschleifen, verlangsamt die Bewegung. Flammen und Wände versperren den Weg. Wände lassen sich einschlagen, was allerdings Schadenszähler kostet und der Stabilität des Hauses nicht gerade zugute kommt. Im Gegensatz zu PANDEMIE dürfen Aktionspunkte auch aufgespart werden.
Nach dem Spielzug kommt die böse Tat. Man muss würfeln, um das Feuer auszubreiten. Wird ein Feld getroffen, wo es ohnehin schon brennt, ergibt das eine Explosion, was die Flammen noch weiter um sich greifen lässt und meistens auch einige Wände beschädigt.
Im Fortgeschrittenen-Spiel besitzen die Spieler obendrein Charaktere mit besonderen Eigenschaften, und es genügt nicht mehr, die Opfer nur auf die Straße zu schleppen. Sie müssen in den Krankenwagen, was Management der Fahrzeuge erfordert. Zwei Spielplanseiten ermöglichen das Spielen auf unterschiedlich schwierigen Gebäudegrundrissen.

Was passiert? Die Spieler arbeiten brav zusammen, koordinieren ihre Fähigkeiten, überlegen gemeinsam. Für Zufall und Überraschungen sorgen die Würfel. Das Feuer hat manchmal fiese Winkelzüge parat, und die Opfer liegen auch nicht immer da, wo man sie gern hätte. Immer drei sind gleichzeitig im Spiel. Ist eins gerettet, wird ein neues ins Haus gewürfelt. Manche der Opfer-Marken erweisen sich sogar als Fehlalarm, was man allerdings erst herausfindet, nachdem man hingelaufen ist.

Was taugt es? FLASH POINT: FIRE RESCUE fühlt sich oberflächlicher an als PANDEMIE, und aufgrund der starken Ähnlichkeit muss es sich diesen Vergleich gefallen lassen. Gegen den etwas vorsortierten PANDEMIE-Kartenstapel anzuspielen hat mehr Substanz als der Kampf gegen einen Würfel. Auch sind die Zugmöglichkeiten in PANDEMIE komplexer und liegen weniger auf der Hand. Für die Gruppe ergibt sich so mehr Diskussionspotenzial.
Wirklich toll aber ist das Szenario. Sowohl die Ausbreitung des Feuers als auch die Aktionsmöglichkeiten und Figurenfähigkeiten wirken realistisch. Näher am Thema könnte eine Brettspielumsetzung kaum sein. Mit Menschen, die noch nicht so kooperationserfahren sind und auf das Thema anspringen, ist FLASH POINT: FIRE RESCUE ein guter Griff.

FLASH POINT: FIRE RESCUE von Kevin Lanzing für zwei bis sechs Spieler, Indie Boards & Cards / Heidelberger Spieleverlag.

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