Freitag, 27. Dezember 2024

Wunder der Welt

Wunder der Welt: Cover

Nachdem in WUNDER DER WELT bereits 21 Wunder verbraten wurden, wäre eine Einleitung zu viel des Unfassbaren gewesen.

Wie geht WUNDER DER WELT? WUNDER DER WELT ist ein Legespiel. Wir platzieren Monumente. Und wir platzieren unterschiedlich geformte Stadtteile: weiße Wohnviertel, blaue Bildungsviertel, orangefarbene Handelsviertel und so weiter. Jeder Stadtteil führt (wegen seiner Symbole) zu Fortschritten auf einer oder mehrerer meiner Skalen. Auf lange Sicht bedeutet das: Punkte. Insbesondere, wenn ich alle Bereiche gleichmäßig entwickle.
Pro Runde liegt ein Teilevorrat aus. Alle Teile kosten Geld; je größer die Grundfläche, desto teurer. Bin ich am Zug, wähle ich ein Teil und baue es entweder angrenzend an ein farblich identisches Legeteil oder angrenzend an eine Straße ein.
Alternativ darf ich eines der ausliegenden Monumente kaufen. Jedes hat unterschiedliche Bedingungen, wie es platziert werden muss. Machu Picchu soll an grüne Stadtteile angrenzen, das Trojanische Pferd an einen weißen und eine Straße. Wunder kosten grundsätzlich mein restliches vorhandenes Geld. Für Wunder will ich also nicht nur einen passenden Bauplatz vorbereiten. Ich will obendrein erst dann kaufen, wenn ich nahezu pleite bin.

Wunder der Welt: Tableau

Eine Runde endet, wenn alle ihr Geld ausgegeben haben. Wir spielen maximal zehn. Am Ende punkten die Skalen, die Monumente, alle Stadtteile, die komplett umschlossen sind, sowie obendrein bestimmte Felder (die seltsamerweise „Rohstoffe“ heißen), sofern man sie nicht überbaut hat.

Was passiert? Wie in vielen anderen Legespielen auch will ich also kompakt bauen. Obwohl Straßen manchmal die Voraussetzungen für Monumente sind und obwohl sie hilfreich sind, um Lücken zu schließen, will ich mit Straßen eher geizen, denn Geld, das ich für Straßen ausgebe, fehlt mir für Stadtteile. Und schließlich sollen die Stadtteile nicht nur von ihrer Form her gut passen, sie sollen auch die gewünschten Symbole mitbringen, damit ich auf den Skalen gleichmäßig vorankomme.

Wunder der Welt: Wunder

Ob das alles so funktionieren kann, hängt von der Auslage ab. Von jeder Form kommt pro Runde ein Teil ins Spiel; welche Farben und Symbole es mitbringt, ist aber Zufall. Noch mehr Zufall herrscht bei den Monumenten. Sie haben sehr unterschiedliche Grundrisse und Baubedingungen. Für manche:n passt es, für andere nicht. Oft entsteht gar kein wirklicher Wettlauf auf diese Bauten, weil klar ist, wer sie überhaupt nehmen kann und wer nicht.

Was taugt es? Die Puzzleaufgabe in WUNDER DER WELT ist durchaus knifflig, wenn auch unspektakulär. Am außergewöhnlichsten sind die Miniaturen aus Holz. Jedes Monument kommt als modellierte 3D-Figur daher. Die Gestaltung des Pappmaterials fällt dagegen sehr ab.
Die originelle Kostenregel für Monumente könnte der Kniff des Spiels sein – wären die Monumente planbarer und wertvoller. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich nicht, den Monumenten hinterherzujagen und für ihre Errichtung große Umstände zu machen. Besser baut man sein Territorium solide auf und wartet auf dazu passende Monumente, die (hoffentlich) kommen werden.

Wunder der Welt: Modelle

Außer den Holzmodellen könnte ich kein Alleinstellungsmerkmal des Spiels nennen. Offenbar geht es schlichtweg um die Optik der Figuren, nicht um ihre Geschichte, Bedeutung oder Funktion. Ein thematisch überzeugender Grund, warum wir eine Stadt mit zig Monumenten aus verschiedenen Zeitaltern bauen, hat sich mir nicht erschlossen. Die meisten Platzierungsregeln der Monumente sind komplett aus der Luft gegriffen. Mal halt neben Lila, mal halt neben Grün. WUNDER DER WELT wirkt wie um die Holzmodelle herumkonstruiert.



*** mäßg

WUNDER DER WELT von Zé Mendes für eine:n bis fünf Spieler:innen, Kobold Spieleverlag / meeplebr / Mundus.

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