Mittwoch, 15. September 2010

Bring mich nicht mit (9): Cardcassonne

Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN deshalb nun solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.

Mit zunehmendem Alter stumpft man ab. Indiz 1: Früher freute ich mich noch auf den Weihnachtsmann. Heute... eigentlich nicht mehr. Indiz 2: Früher las ich im Internet noch jeden Schnipsel über die kommenden Spieleneuheiten. Heute... eigentlich nicht mehr. Zumindest nicht mehr jeden Schnipsel.

Aber selbst mein zunehmendes Alter und ich können nicht verhindern, dass es immer wieder Spiele gibt, auf die wir gespannt sind. CARDCASSONNE zum Beispiel. Ich dachte, dieses müsse ein ganz besonderes Spiel sein.
Aber warum eigentlich? Vielleicht weil der Autor Karl-Heinz Schmiel ist, vielleicht auch nur weil mir das Titelwortspiel gefiel. Keinen Gedanken hatte ich jedenfalls an die Frage verschwendet, was genau man sich unter einem Kartenspiel zum Legespiel vorstellen könne. Und das war vielleicht etwas blauäugig.

Bei CARDCASSONNE legen wir reihum eine unserer Handkarten in vier farblich sortierte Reihen. Wer sich die Karten einer Reihe als Beute sichern möchte, stellt seinen Gefolgsmann dazu. Je später, desto mehr Karten bekommt er. Allerdings besteht die Gefahr, dass jemand anderes vorher zugreift.
Die gefühlte Bedrohlichkeit dieses Szenarios ist abhängig von der Mitspielerzahl. Im Viererspiel geht die Verteilung der vier Reihen meist ziemlich glatt auf.

Die Karten punkten auf unterschiedliche Weise. Manche sofort, manche am Schluss, manche mit Wertsteigerung immer wieder. Hier lässt sich ein möglicher Spielreiz erahnen, der jedoch aus mehreren Gründen nur ansatzweise zum Tragen kommt: 1. Weil das Kartenzocken nicht in jeder Besetzung ein Zock ist, 2. weil es Spiele dieser Art ohnehin schon mehrere gab und vor allem 3. weil am Ende doch nur eine abstrakte Rechnerei mit hohen Zahlen herauskommt.

Was habe ich gelernt? Das am meisten Besondere an CARDCASSONNE ist: Es ist das Kartenspiel zu CARCASSONNE.

CARDCASSONNE von Klaus-Jürgen Wrede und Karl-Heinz Schmiel für zwei bis fünf Spieler, Hans im Glück.

1 Kommentare:

Jan hat gesagt…

na (ohne hämisch sein zu wollen), ob dass nun so die Überraschung ist!? Bei den ganzen Carcassonneerweiterungen, Gimmicks und "ich-schwimm-auf-der-welle-mit-dingern" war das doch fast schon zu erwarten. Übrigens: ich hab gehört, dass dieser Roman zum Spiel "Carcassonne Das Schicksalsrad" richtig gut sein soll!!! Ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, wann die Autorin Helene Luise Köppel den Nobelliteraturpreis dafür bekommen wird. ;)

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