Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN deshalb nun solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.
Es sieht aus wie ein Ratespiel. Tatsächlich aber kann UNDERCOVER IN EUROPA noch viel mehr. Es bereichert auch unsere sprachliche Ausdrucksweise. Man lernt unheimlich viele Phrasen für immer dasselbe: „Vielleicht.“ „Keine Ahnung.“ „Weiß der Geier..."
Reihum wechselnd tauchen die Mitspieler in einem europäischen Land unter. 16 ausgeloste und offen liegende Länderkarten geben die Auswahl vor. Ich wähle - sagen wir - Weißrussland. Meine Mitspieler ziehen Fragekarten vom Talon und versuchen, mir auf die Schliche zu kommen. Das klingt dann so:
„Warst du schon mal auf einer Internetseite dieses Landes?“ – „Würde ich nicht auszuschließen wollen.“
“Besitzt du einen Gegenstand, der in diesem Land hergestellt wurde oder der aus diesem Land stammt?“ – „Könnte schon sein.“
„Wäre der Vorname von Mitspieler X eine Besonderheit in diesem Land?“ – „Häh?!“
Die spannende Befragung zieht sich zwölf Fragekarten lang hin, und die Mitspieler dürfen Tippsteine einsetzen. Zwischendurch kommen auch Fragen wie „Liegt das Land am Meer?“ oder „Befindet sich auf der Nationalflagge ein Zierelement?“, wodurch dann mehrere der 16 Länder ausscheiden.
So wechselt UNDERCOVER IN EUROPA munter zwischen klaren Fakten und Stochern im Nebel. Das spielerische Potenzial würde ich irgendwo in der Grauzone zwischen diesen beiden Extremen vermuten. Nur eben diese Grauzone gibt es bei UNDERCOVER IN EUROPA nicht.
Meine Lieblingsfrage lautet übrigens: „Kann Mitspieler X die Hauptstadt dieses Landes nennen?“ - Soll das ein Intelligenztest sein?! Die Hauptstädte lassen sich auf den ausgebreiteten Länderkarten ganz einfach ablesen.
UNDERCOVER IN EUROPA von Claude Weber für drei bis sechs Spieler, Huch & friends.
- Was war: Bring mich nicht mit (14): Nichtlustig – Labor Chaos
- Was kommt: Bring mich nicht mit (16): UFO Attack
2 Kommentare:
Ist überflüssig als Bewertung nicht noch zu viel, für das was du beschreibst? ;)
Ist schon interessant. Meistens sind wir geschmacklich eher auf einer Linie, Undercover in Europa fand ich aber deutlich besser. Vielleicht liegt es daran, dass ich es nur in der Familie und mit engeren Freunden gespielt habe, die ich ganz gut kenne - und das ist tatsächlich ein Muss hier..
Außerdem sind wir in der Familie schon recht Geographie-begeistert, was auch hilft (bei Fragen wie "Wüsstest X das und das"
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