Heute mal Interna aus der sonst geheimen und geheimnisvollen Welt von REZENSIONEN FÜR MILLIONEN. Wie wähle ich eigentlich aus, welches Spiel ich rezensiere? Ganz einfach. Im ersten Schritt scheiden alle aus, die ich noch nicht oft genug gespielt habe, um mein Urteil zu formulieren. Im zweiten Schritt dann diejenigen, die ich für die spielbox rezensiere. Und im dritten Schritt schließlich solche, von denen ich mir nicht viele Klicks erwarte. Also alles, was schon etwas älter ist und unterhalb des Kennerbereichs.
Warum dann aber CODENAMES PICTURES? Berechtigte Frage. Das Spiel hat schon ein volles Jahr auf dem Buckel, es ist kein Kennerspiel, es ist auf zahlreichen anderen Seiten rezensiert worden, alles ist gesagt.
Nun ja, es ist eben kurz vor Essen … So ganz viele Neuheiten habe ich noch nicht. Und die wenigen, die ich habe, würde ich gern noch häufiger spielen, oder ich rezensiere sie für die spielbox. Und CODENAMES PICTURES war immerhin die Nummer 1 bei meiner letzten Mitspielerbefragung. Eine lobende Erwähnung wäre durchaus angebracht.
Genügend Gründe? Na ja, mal ganz unter uns: Den Ausschlag gab die Entdeckung, dass ich CODENAMES PICTURES schon vor einiger Zeit für dieses Blog fotografiert hatte. Bevor ich die Bilder ungenutzt lasse und mühsam neu den Fotoapparat heraushole, schiebe ich dem Publikum doch lieber eine olle Kamelle unter. Und über die Tatsache, dass ich gar nichts Spezielles zu sagen habe, moderiere ich souverän mit einer ellenlangen Einleitung hinweg. Merkt kein Mensch. Höhö.
Wie geht CODENAMES PICTURES? Wie CODENAMES. Mit folgenden Unterschieden: 1. Auf den Karten befinden sich Bilder, keine Wörter. 2. Die Auslage besteht nur aus 20 Karten (statt 25). 3. Man darf als Stichwort durchaus sagen, was auf dem Bild zu sehen ist.
Warum auch nicht? Wegen der doppeldeutigen Gestaltung ist es letztendlich Interpretationssache, was das Bild darstellt. Einige CODENAMES-geübte Spieler spielten allerdings intuitiv anders, umschrieben die Karten kryptischer als nötig und machten sich CODENAMES PICTURES damit schwerer, als es ist.
Was passiert? Nach meinem Empfinden ist CODENAMES PICTURES leichter als CODENAMES. Der Einstieg und das Verknüpfen mehrerer Karten fällt vielen leichter, weil man im Konkreten bleiben kann („Flügel“, „rund“, „Kralle“, „Feuer“, „Holz“, „lang“ etc.). In CODENAMES PICTURES habe ich seltener lange Denkpausen erdulden müssen, die mitunter eine Partie CODENAMES vermiesen.
Außerdem müssen beide Parteien eine Karte weniger finden als in CODENAMES und fünf weniger ausschließen. Ich habe Partien erlebt, die schon nach zwei Runden vorbei waren. Einige Liebhaber von CODENAMES empfinden CODENAMES PICTURES sogar als zu leicht, weil man oft nicht so sehr um die Ecke denken muss – was gerade den großen Reiz von CODENAMES ausmacht.
Zu meiner Überraschung liest man im Netz aber auch das genaue Gegenteil. Letztendlich ist es wohl eine Frage persönlicher Vorlieben und Fähigkeiten, welche der beiden Versionen einem mehr liegt.
Was taugt es? Das geniale Spielprinzip von CODENAMES funktioniert mit Wörtern und mit Bildern. (Und wie sich schon gezeigt hat, auch mit anderen Dingen.)
Der einzige Punkt, an dem CODENAMES PICTURES objektiv schlechter abschneidet als CODENAMES: Die Bilder haben eine Ausrichtung. Manche Spieler müssen die Karten über Kopf betrachten. Ich bin deshalb dazu übergegangen, die gesamte Auslage zu drehen, nachdem die Hinweisgeber sich mit den Karten vertraut machen konnten.
Sehr gelungen finde ich die Grafiken. Jede verknüpft zwei nicht zusammengehörende Dinge und schafft so eine zusätzliche Deutungsebene. Trotzdem sind sie betont reduziert, was es ermöglicht, sich vom rein Abgebildeten zu lösen und abstraktere Hinweise zu verwenden.
***** reizvoll
CODENAMES Pictures von Vlaada Chvátil für zwei bis acht Spieler, Czech Games Edition.
1 Kommentare:
Code Names ist das beste Spiel des Jahres seit langem ...
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