Ich mag Apfelkuchen, ich mag Kuscheldecken, ich mag Sparschweine, vor allem, wenn sie gut gefüllt sind. Im Ahorntal gibt es viele tolle Sachen für mich. Allerdings mag ich keine Langeweile, und da helfen dann auch Apfelkuchen, Kuscheldecken und Sparschweine nicht.
Wie geht DIE TIERE VOM AHORNTAL? Wir sammeln an verschiedenen Orten Rohstoffe, um unter Abgabe bestimmter Rohstoffkombinationen „Ideenkarten“ (Schal, Öllampe etc.) zu bezahlen und von unserer Hand auszuspielen, oder aus einer Auslage „Verbesserungen“ zu bauen.
Ideenkarten zählen Punkte, die Flöte beispielsweise vier. Und wenn ich obendrein die Mandoline habe, bringt die Flöte zwei mehr. Auch Verbesserungen zählen Punkte, und sie gewähren obendrein noch größere Vorteile, indem sie beispielsweise meine Aktionsmöglichkeiten auf bestimmten Feldern verbessern oder fette Schlussboni ausschütten.
DIE TIERE IM AHORNTAL ist ein Figureneinsatz-Spiel. Aber überraschenderweise können wir die Figuren simultan setzen, weil wir uns gegenseitig keine Plätze wegnehmen. Jede:r darf überallhin. Die Frage ist dann nur, ob man die erhoffte Aktion auch ausführen wird. Denn das entscheiden Würfel.
Jede Runde gelten andere Bedingungen, beispielsweise so: Um zwei Steine aus dem Fluss zu fischen, brauche ich außer der anwesenden Figur eine Eins oder Zwei, und um im Wald zwei Holz und einen Pilz zu ernten, brauche Würfel im Wert von mindestens elf. Für den Bau des „Ferienhäuschens“ brauche ich außer den passenden Rohstoffen noch mindestens eine Vier, und um eine Ideenkarte zu nehmen, reicht irgendein Würfel, Wert egal.
Welche Würfelaugen mir zur Verfügung stehen werden, weiß ich im Moment des Einsetzens nur zum kleinen Teil. Bevor ich meine Figuren losschicke, würfle ich meine zwei persönlichen Würfel. Nach dem Platzieren werden dann noch vier allgemeine Würfel geworfen, die nun jede:r benutzen darf.
Was passiert? Natürlich habe ich vor dem Einsetzen abgecheckt, was realistisch erreichbar wäre. Wahrscheinlich ist es dann aber doch nicht ganz so gekommen, wie erhofft. Ich werte Figur für Figur aus und schaue, was ich bekomme oder was ich leider verfallen lassen muss, welchen Würfel ich wofür benutze oder … Moment, lieber anders, denn um das „Kornfeld“ zu bauen, brauche ich ja noch einen Stein, also kann ich die Pilze doch nicht nehmen und setze die gewürfelte Drei lieber woanders ein.
So tüftelt nacheinander jede:r vor sich hin. Die anderen haben derweil gar nichts zu tun außer zuzuschauen und abzuwarten. Und in der nächsten Runde geht das Ganze wieder genauso, außer dass andere Bedingungen gelten, um an die Rohstoffe zu gelangen, und andere Ideenkarten und Verbesserungen ausliegen.
Was taugt es? In DIE TIERE VOM AHORNTAL fehlt ein Spannungsbogen. Alle acht Runden passiert dasselbe. Und: Es ist dasselbe, was man schon aus unzähligen anderen Spielen kennt. Die mechanische Abwandlung besteht darin, die Figuren spekulativ oder orientiert an Würfelwahrscheinlichkeiten einzusetzen.
Das bringt dem Spiel aber kaum zusätzliche Unterhaltsamkeit, sondern führt dazu, dass derselbe Rechenvorgang zweimal im Kopf durchgespielt werden muss: einmal auf der Basis von Halbwissen und später noch einmal auf der Basis von Vollinformation, jedoch mit suboptimal platzierten Figuren.
Größter Pluspunkt von DIE TIERE VOM AHORNTAL ist sicherlich die Niedlichkeit. Die Holzwaschbären und Holzstachelschweine sind hübsch anzuschauen, die Illustrationen wirken höchst idyllisch. Allerdings sind die Schriften und Symbole eher klein geraten, funktional ist die Grafik nicht.
** misslungen
DIE TIERE VOM AHORNTAL von Roberta Taylor für eine:n bis fünf Spieler:innen, Board Game Circus.
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