Mittwoch, 19. Oktober 2011

Dominion – Reiche Ernte

Hätte ich mir alle DOMINION-Boxen gekauft (statt sie von himmlischen Boten kostenlos überreicht zu bekommen), wäre ich bislang rund 150 Euro losgeworden. Und ich sage: Ein Schnäppchen!! Jeden einzelnen Cent wert und noch viel mehr.
Trotzdem hoffe ich, dass nun Schluss ist mit den halben Erweiterungen zum Preis einer ganzen. Lieber warte ich ein paar Monate länger und habe dann etwas in der Hand, das sich richtig anfühlt. Und außerdem hoffe ich sehnlichst, dass Austausch-Packs mit Geld-, Punkte- und Fluchkarten erscheinen.
So. Das war’s erst mal. Amen.

Was bringt DOMINION – REICHE ERNTE? Nur elf Aktionskarten, eine Geldkarte, eine Punktekarte. Zu wenig. Aber das habe ich ja bereits in der Einleitung mit dem lieben Gott geklärt; es wird sicher nicht wieder vorkommen.
Thema der Erweiterung sind variable Decks. Mehrere der Karten besitzen einen positiven Effekt, falls man viele verschiedene Karten ausspielt oder vom Stapel aufdeckt oder am Schluss besitzt. Das setzt Mono-Decks ein bisschen was entgegen, ändert aber nichts daran, dass in vielen Partien besonders monotone Decks weiterhin besonders stark sind. Wenn man ausgeloste Sets mit allen Königreich-Karten spielt, erweist sich der Variations-Aspekt bald als untergeordnet.

Was bringen die Karten? Die einzige Karte, bei der man sich tatsächlich veranlasst fühlt, so viel Unterschiedliches wie nur irgend möglich anzuhäufen, ist der „Festplatz“, der für je fünf verschiedene Karten im Deck zwei Punkte zählt.
Im Gegensatz dazu verlangt die „Menagerie“ (+1 Aktion, + 1 Karte bzw. +3 Karten, wenn man nur unterschiedliche auf der Hand hat) bloß theoretisch ein variables Blatt. Viel besser beweist sie ihren Wert, wenn Hand-Reduzierer wie „Miliz“ oder „Geisterschiff“ im Spiel sind oder Karten wie „Keller“, „Lagerhaus“ oder „Weiler“, mit denen man während des Zuges doppelte Karten leicht abwerfen kann. Speziell für die „Menagerie“ ein buntes Deck zusammenzukaufen, wäre zu umständlich.
Zwischen diesen beiden Polen liegt das „Füllhorn“. Es ist eine Geldkarte, zählt aber null Geldeinheiten und erlaubt, in der Kaufphase eine Karte zu nehmen, die so viel wert ist, wie man aktuell verschiedene Karten im Spiel hat. Auch wegen dem „Füllhorn“ wird kaum jemand anfangen, möglichst verschiedene Karten zu kaufen. Aber weil das Füllhorn fünf Geld kostet, macht man sich immerhin Gedanken darüber, ob man voraussichtlich genügend verschiedene spielen wird, damit sich diese Anschaffung lohnt.
Die interessanteste Karte der Box – das „Turnier“ – hat mit der Variantions-Geschichte überhaupt nichts am Hut. Wer das „Turnier“ spielt und gleichzeitig eine „Provinz“ aus der Hand ablegt, erhält eine von fünf Preiskarten. Dies sind Königreichkarten, die erstens ziemlich stark sind und von denen es zweitens nur jeweils eine einzige gibt. Und mal unabhängig vom Gebrauchswert: Es macht tierisch Spaß, etwas zu haben, was die anderen nicht haben, hähä! Vor allem wenn man mit „Platin“ / „Kolonien“ spielt, finde ich das „Turnier“ reizvoll, weil es Gründe liefert, gegen den Trend frühzeitig „Provinzen“ zu kaufen.

Was taugt REICHE ERNTE? Es gibt bei DOMINION einige Karten, die eine Partie sehr prägen. Gehören sie zur Auslage, stellt sich vorab die grundsätzliche strategische Frage: Mit dieser Karte oder ohne / gegen sie? Beispiele sind das „Piratenschiff“, der „Lakai“, der „Hausierer“, Fluch-Bringer oder auch allgemein „Tränke“. Mit dem „Turnier“ gibt es nun eine weitere solche Karte.
Das „Füllhorn“ halte ich für die zweitoriginellste Neuerung. Es ist nicht leicht einzusetzen und bringt nicht immer viel, doch es macht Spaß, damit herumzuexperimentieren. Alle anderen Karten gehören zur Kategorie „Sättigungsbeilage“. Sie stören nicht, sie würden auch nicht fehlen. Sie fügen sich in die Gesamtstruktur ein, ohne Nennenswertes zu verändern.
REICHE ERNTE ist die Erweiterung, die sich bislang am wenigsten auf das Spielgefühl auswirkt. Weiterhin gilt somit: Ein unbedingtes Muss sind nur das Grundspiel, DIE INTRIGE und BLÜTEZEIT. Wobei dies eine sehr theoretische Bedarfsanalyse ist, denn als DOMINION-Fan muss ich natürlich sowieso alle Boxen haben! Diese, die kommenden und dann noch viel mehr.

DOMINION – REICHE ERNTE von Donald X. Vaccarino für zwei bis vier Spieler, Hans im Glück.

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