Sommerferien sind klassischerweise die Zeit für kleine Mitbringspiele. Aber mittlerweile sind ja gar keine Sommerferien mehr. Völlig folgerichtig wendet sich REZENSIONEN FÜR MILLIONEN jetzt also solchen Spielen zu, die man besser nicht mitbringt.
Unser Thema heute: Gegensatzpaare.
Zum Beispiel Theorie & Praxis.
Oder aber auch TOP & DOWN.
In der Theorie hört sich TOP & DOWN nach interessantem Dilemma an. Die Rennstrecke besteht abwechselnd aus Brücken und Ebenen, jeweils drei Felder lang. Alle Figuren auf demselben Feld bilden einen Turm. Bei jeder Wertung punkten auf den Brücken die Spieler mit dem obersten Stein im Turm, in den Ebenen punkten die Spieler mit dem untersten Stein. Die eigenen Figuren immer genau an die gewünschten Plätze zu befördern, ist erwartungsgemäß nicht so leicht.
Bin ich an der Reihe, würfle ich und bewege einen beliebigen eigenen Stein um die Augenzahl vorwärts. Alle auf dem Stein aufgestapelten Figuren werden mitgeschleppt. Jedes Mal, wenn eine Farbe erstmals eine der Wertungshürden überspringt, werten wir.
Vor dem Wurf darf ein eigener Stein in einem beliebigen Turm ganz nach oben oder ganz nach unten versetzt werden. Das kostet einen Siegpunkt, kann sich aber lohnen und ist wohl der Grund, warum das Spiel auf der Schachtelrückseite 7 von 10 Punkten für „Strategie“ bekommt. Strategisch ist zum Beispiel die Idee, sich auf einer Brücke nach hoch oben zu stapeln in der Hoffnung, mit einem anderen Turm sofort die Wertung auszulösen. Ob das gelingt, hängt anschließend ein bisschen (5 von 10) vom Würfelglück ab.
Und da sind wir bei der Praxis. Die Entscheidungen sind kein bisschen knifflig. Und es sind immer dieselben Entscheidungen. Man macht – und guckt, ob es einem hilft oder doch nur den anderen. Mit fortschreitender Spieldauer entwickelt sich fortschreitende Langeweile, aber keine Dramaturgie. Schon gar nicht für denjenigen, der vom Hauptfeld abgehängt wird und aussichtslos hinterherhumpelt.
Und nicht einmal der Glückspilz, der in einer Wertung so richtig Punkte absahnt, vermag sich zu freuen. Zu sehr sind sie ihm in den Schoß gefallen. TOP & DOWN spielt sich genauso emotionslos, wie es aussieht. Die Kombination aus bunter Pappe und buntem Plastik wirkt einfach nur unattraktiv.
TOP & DOWN von Nils und Richard Ulrich für zwei bis vier Spieler, Schmidt.
Was war: Bring mich nicht mit (19): Adlungland
Was kommt: Bring mich nicht mit (21): Carcassonne – Das Würfelspiel
Dienstag, 4. Oktober 2011
Bring mich nicht mit (20): Top & Down
Label:
** misslungen
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