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Wie geht SPACE GATE ODYSSEY? Wir beamen Figuren auf Planeten. Dafür brauchen wir auf unserem Raumschiff Luftschleusen, wo immer neue Figuren aus dem Vorrat an Bord kommen, und Raumtore, von wo aus wir sie losbeamen.
Der Teil von SPACE GATE ODYSSEY, in dem wir mit dem Bau unserer Schiffe beschäftigt sind, ist ein Legespiel. Die Wege von den Luftschleusen zu den Raumtoren sollten kurz sein. Wegen der Bewegungsregeln empfiehlt es sich außerdem, keinen allzu bunten Farbteppich zu gestalten.
Hinzu kommt ein sehr eleganter Aktionsmechanismus. Fünf verschiedene Aktionen gibt es. Ich löse eine aus, indem ich eine meiner Ingenieurinnen auf ein anderes Aktionsfeld versetze. Für jede Ingenieurin, die ich nun auf diesem Feld habe, bekomme ich eine entsprechende Aktion. Alle anderen für ihre Ingenieurinnen aber auch.
Jeder startet mit vier Ingenieurinnen: zu wenig, um bei jeder Aktion dabei zu sein. Neue Ingenieurinnen gewinnt, wer seine Station mit entsprechenden Plättchen ausstattet und diese noch durch Hinlaufen einer Figur freischaltet, was allerdings Zeit kostet, in der man nicht beamt.
Was passiert? Der Aktionsmechanismus erinnert an PUERTO RICO, bringt aber zugleich Neues. Wie bei PUERTO RICO hoffe ich darauf, dass andere genau die Aktion auslösen, auf die ich angewiesen bin, sodass ich meinen eigenen Zug anderweitig verwenden kann. Und wie bei PUERTO RICO achte ich darauf, welche Aktion ich anderen möglichst nicht schenke.
Zugleich – und das ist das Reizvolle – weckt der Mechanismus den Forschungsdrang: Ist es besser, die Ingenieurinnen zu verstreuen, um überall mitzumischen? Oder sie zu häufen, um bei wenigen zentralen Aktion (auf die ich den Bau meines Schiffs natürlich abgestimmt habe) so richtig abzusahnen? Oder hole ich mir gar nicht viele Ingenieurinnen, sondern spiele mit Schleusen und Beamen gnadenlos auf Tempo?
Dies zusammen mit dem Umstand, dass man zunächst keine Vorstellung hat, wie ein sinnvoll konstruiertes Raumschiff aussehen könnte, macht die ersten Partien SPACE GATE ODYSSEY enorm vielversprechend. Doch der Reiz lässt nach. Vor allem beim Plättchenlegen lernt man schnell dazu, vermeidet Experimente und schlimme Fehler.
SPACE GATE ODYSSEY wird zunehmend abgespult. Ich halte dem Spiel zugute, dass sowohl eine Tempo-Spielweise als auch eine längerfristige Strategie mit vielen Ingenieurinnen zum Erfolg führen kann. Trotzdem ist das Abwickeln der Züge bald nicht mehr spannend, sondern ein Abwickeln der Züge. Je länger das Spiel dauert, desto weniger gibt es zu entscheiden. Die Spannungskurve steigt im Finale kaum an; es ist eher ein geduldiges und repetitives Befüllen der Planeten.
Dass jeder Planet dezent anderen Wertungsregeln folgt, soll vermutlich Variation bringen, bewirkt aber wenig, weil es keine Gründe liefert, mich auf einen bestimmten Planeten zu fokussieren oder nur an ganz bestimmten Zeitpunkten zu beamen. Gewiss wäre die Beamerei ohne die Planetenregeln arg nüchtern; in der vorliegenden Form sind es jedoch Regelschnörkel ohne großen Mehrwert.
Für die Schlusswertung, die große Raumschiffe belohnt, gilt dasselbe. Marker auf einer Skala bestimmen, welche Plättchen-Farbmehrheiten die meisten Punkte zählen. Als Beam-Nebeneffekt dürfen benachbarte Marker vertauscht werden, was sich zu Beginn der Partie ziemlich beliebig anfühlt, weil man nicht weiß, in welchen Farben man zukünftig stark sein wird. Und in der zweiten Hälfte will meine Mitspielerin Blau pushen und ich will Rot, und sie schiebt hin und ich wieder zurück, und am Ende ist alles, wie es vorher war, und man fragt sich, was das überhaupt sollte.
Was taugt es? SPACE GATE ODYSSEY fängt stark an, hält über mehrere Partien aber nicht, was es verspricht. Der Aktionsmechanismus ist trotzdem klasse und ich würde ihn gerne in einem anderen Spiel wiedersehen. Auch das Dilemma, dass Figuren durch zu bunte Bauweise im Raumschiff nur langsam vorankommen (ich verzichte darauf, die genauen Regeln herunterzubeten), erscheint mir interessant. Nur ist in SPACE GATE ODYSSEY aus diesen originellen Komponenten kein Spiel entstanden, das viel Spaß macht.
*** mäßig
SPACE GATE ODYSSEY von Cedric Lefebvre für zwei bis vier Spieler*innen, Ludonaute.
3 Kommentare:
Ups, da ich die Einleitung natürlich immer überspringe (werden überschätzt), habe ich nun unberechtigterweise den Content konsumiert. Wo kann ich ihn wieder zurück geben? Will ja kein Geiz-ist-Geil-Schmarotzer sein...
Danke für deine Ehrlichkeit! Lies einfach die nächste Rezension nicht, dann stimmt es wieder.
Guten Tag,
ich bin Abonnent, ThumbsUpper und Patreon. Ich habe für eine gute Rezension bezahlt! Und die will ich jetzt auch haben. Das was Sie schreiben ist ja geradezu obszön und wird dem Spiel nicht gerecht. Es ist ein fantastisches Spiel. Also ändern Sie sofort Ihre Rezension, die man hier öffentlich lesen kann, ich habe schließlich bezahlt und möchte mich über schlechte humorlose Rezensionen nicht ärgern müssen. Und bitte das nächste Mal wieder eine nette launige und weniger kantige Rezension, damit mir auch mein Frühstücksbrötchen schmeckt und ich mich nicht ärgern muss. Ich bezahle Sie schließlich dafür, dass Sie mich gut unterhalten.
Also Zack,Zack... sonst gibt´s kein Geld mehr...
Ihr Patreon
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