Verbrechen! Verbrechen! Verbrechen! Schaue ich in mein Spieleregal, scheint es kaum noch ein anderes Thema zu geben. Wundert es da noch, dass Unbekannte meine diesmal wirklich ganz hervorragend gelungene Einleitung entwendet haben?
Wie geht CRIME STORY – VIENNA? Wie schon DETECTIVE oder auch POCKET DETECTIVE und so weiter. Wir ermitteln also in einem Verbrechen. Eine Einleitungsgeschichte stellt uns an ihrem Ende mehrere Optionen zur Wahl: mit X sprechen, Ort Y untersuchen, Dokument Z studieren. Wir dürfen jeder Option nachgehen und den entsprechenden Kartentext lesen, aber das kostet Zeiteinheiten.
Wie viele genau, ist uns vorab bekannt. Wenn wir meinen, der Aufwand sei den zu erwartenden Ertrag nicht wert, wählen wir eben eine andere Option. Fährten gibt es genügend, denn viele der Karten, die wir lesen, verweisen auf neue Spuren, denen wir fortan ebenfalls nachgehen dürfen.
Der Fall spielt in einer fiktiven Zeitspanne von 8:30 bis 17:00 Uhr. Um 17:00 Uhr müssen wir die Ermittlungen einstellen und Fragen beantworten.
Was passiert? Aufgrund von Erkenntnissen oder Hypothesen oder auch nur unserem Riecher klopfen wir diese und jene Fährte ab. Nicht alles geht, wir müssen eine Auswahl treffen. Manches geben wir auf, weil es doch nicht so heiß zu sein scheint, manches rückt nachträglich wieder in den Fokus.
Das Spiel steuert dabei recht viel. Fünfmal zwischendurch zu genau festgelegten Uhrzeiten bekommen wir neue Informationen. Beispielsweise ruft unser Chef an und berichtet von einem Fund in der Kriminaldatei. Dadurch ist gewährleistet, dass wir bestimmte Informationen nicht zu früh oder zu spät bekommen. Und dass wir sie überhaupt bekommen.
Was taugt es? Der zugrundeliegende Fall ist ziemlich schrill und wirkt nicht gerade wie aus dem Leben gegriffen, unterhält dank einiger Wendungen und des amüsanten Wiener Lokalkolorits aber gut.
An die Authentizität eines DETECTIVE kommt CRIME STORY – VIENNA nicht heran. Will es aber gewiss auch nicht. Es ist eine Ermittlung für zwischendurch mit einem Minimum an Regeln. CRIME STORY entwickelt das Genre in keiner Weise weiter, aber als DETECTIVE-light ist es eine runde Sache.
Was mir gegenüber dem sehr ähnlichen POCKET DETECTIVE besser gefällt, ist die Klarheit der Aufgabenstellung. Wir wissen: Um 17 Uhr müssen wir liefern. Zwar können wir keine Zusatzpünktchen durch schnelleres Lösen gewinnen, aber darauf kann ich verzichten. Am Ende präsentiert uns das Spiel die Auflösung, und um zu erfahren, ob wir zufrieden sein können, müssen wir, statt es von einer Punktetabelle abzulesen, in uns selbst hineinspüren.
**** solide
CRIME STORY – VIENNA von Peter Prinz für eine*n bis sechs Spieler*innen, Noris.
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