Donnerstag, 16. März 2023

Triggs

Das Spiel heißt Triggs.
An der Einleitung ändert sich nix.

Wie geht TRIGGS? TRIGGS ist in seiner Klarheit und Einfachheit typisch für den Nürnberger-Spielkarten-Verlag. Oder vielleicht war es typisch. Denn nach dem krassen personellen Aderlass dort wird man abwarten müssen, wie die redaktionelle Ausrichtung künftig sein wird.
In TRIGGS geht es darum, alle Felder des eigenen Blocks abzukreuzen. Sie zeigen Zahlenwerte von eins bis zwölf, und man kreuzt ein Feld ab, indem man eine Zahlenkarte mit genau diesem Wert spielt. Oder indem man zwei Zahlenkarten addiert und so den gewünschten Wert erreicht.
Bin ich dran, darf ich entweder zwei Karten von den drei Vorratsstapeln ziehen (zwei sind offen, einer verdeckt) oder Karten ausspielen, um Kreuze zu machen. Pro Zug darf ich Kreuze nur bei einer Zahl machen, dies aber mehrfach, so oft es meine Handkarten hergeben.
Für das letzte Kreuz einer Zahlenreihe bekomme ich ein Kreuz geschenkt, das ich irgendwo setzen darf. Und es kann sein, dass ich dadurch schon wieder ein Extrakreuz gewinne. Und so weiter.


Was passiert? TRIGGS ist flott gespielt und erfordert kein tiefes Nachdenken. Weil es ein Handkartenlimit gibt, hoffe ich beim Sammeln darauf, gleiche Zahlen zu erwischen. Ich nehme auch gerne hohe Zahlen, weil es Ressourcen spart, ein Kreuz mit nur einer Karte zu setzen statt zwei addieren zu müssen.
Deshalb neigt man dazu, die hohen Zahlen zuerst abzuarbeiten. Aber das kann in die Hose gehen, denn wie sich herausstellt, sind die Möglichkeiten, kleinere Zahlen zu bilden, begrenzt. Eine Eins kann ich nur mit einer Eins ankreuzen; eine Zwei mit einer Zwei oder der Addition aus zwei Einsen. Für das Ankreuzen einer Zwölf gibt es erheblich mehr Möglichkeiten.


Was taugt es? TRIGGS beinhaltet natürlich eine ganze Menge Glück. Auch durch die Regel, dass ich sofort fünf neue Karten bekomme, wenn ich meine Hand leerspiele. Dieses Geschenk kann supidupi sein oder totaler Schrott. Natürlich muss ich meine Hand nicht leer spielen. Andererseits: fünf Karten geschenkt …?
TRIGGS beinhaltet aber nicht nur Glück oder es lässt einen zumindest in diesem Glauben – und das ist der Reiz. Ich überlege durchaus, welche Karten ich in der aktuellen Situation sammle und wo meine Bonuskreuze am wertvollsten wären, damit sie Lücken meines Blattes überbrücken oder Züge einsparen. Und obwohl ich Entscheidungen treffe, geht alles sehr schnell, weil es auch überwiegend solitär geschieht. Sicher gibt es innovativere Spiele, aber TRIGGS macht auf sehr einfache Weise Spaß. Und darum geht es beim Spielen ja.
Ein zumindest symbolischer Ausgleich des Startspieler:innenvorteils wäre trotzdem nicht schlecht gewesen. Weniger gelungen finde ich außerdem, dass manche Zahlenwerte gegen Ende komplett überflüssig werden. Für den Fall, dass alle Spieler:innen alle Zwölfen schon angekreuzt haben, schlägt die Anleitung vor, Zwölfen auszusortieren, sobald sie auf den offenen Zugstapeln sichtbar werden. Und gegebenenfalls auch die Elfen. Und das passiert gar nicht so selten und ist unelegant.


**** solide

TRIGGS von Karin Hetling für zwei bis vier Spieler*innen, Nürnberger-Spielkarten-Verlag.

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