Freitag, 14. Juli 2023

Kingdomino Origins

Ich glaube nicht, dass es in der Steinzeit Einleitungen gab, und um kein falsches Geschichtsbild zu vermitteln, habe ich mir meine diesmal extra verkniffen.

Wie gehen KINGDOMINO und KINGDOMINO ORIGINS? KINGDOMINO und KINGDOMINO ORIGINS sind Legespiele mit Dominos. Jedes Teil zeigt auf jeder Hälfte einen Landschaftstyp (Wiese, Dschungel, Wüste etc.), teilweise auch zweimal denselben. Zwölf solcher Legeteile werde ich im Laufe der Partie erhalten.

Die sollte ich auf maximal fünf mal fünf Feldern so kombinieren, dass erstens große Flächen eines Typs entstehen. Zweitens sollten die Flächen Feuersymbole enthalten, denn die Formel für die Punktwertung jeder Fläche lautet: Anzahl Felder mal Anzahl Feuer.
Zu Beginn jeder Runde wird pro Person ein Teil gezogen und aufgedeckt. Jede:r wählt eines davon. Die Nummern auf den Legeteilen bestimmen die Reihenfolge der nächsten Runde. Wer das (vermeintlich) schlechteste Teil genommen hat oder nehmen musste, hat nächstes Mal den ersten Zugriff.

Was bringt speziell ORIGINS? Drei Module. Waren in KINGDOMINO noch sämtliche Multiplikatoren (seinerzeit Kronen statt Feuer) auf den Landschaftsplättchen aufgedruckt, ist es jetzt nur noch teilweise so. Fast die Hälfte der Feuer kommt über den neuen Landschaftstyp „Vulkan“ ins Spiel. Platziere ich einen Vulkan, erhalte ich ein mobiles Feuerplättchen, das ich abhängig von der Stärke des Vulkans mehr oder weniger weit entfernt von der Ausbruchsstelle platzieren darf. So werte ich Felder, die zunächst keinen Multiplikator hatten, nachträglich auf.

Das zweite Modul fügt Rohstoffe hinzu. Die meisten Landschaften bringen beim Legen einen Rohstoff mit. Diese Ressourcen zählen Punkte, für Sortenmehrheiten gibt es Extrapunkte. Und im dritten Modul kann ich Rohstoffe zur Bezahlung nutzen, um Höhlenmenschen anzuheuern, die ich so auf meinen Feldern platziere, dass sie möglichst viele Punkte zählen. Die „Sammlerin“ beispielsweise bringt vier Punkte pro Fisch-Ressource auf Nachbarfeldern, „Krieger“ zählen dann besonders viel, wenn ich sie zueinander benachbart anordne.


Was taugt es? KINGDOMINO wird mit ORIGINS anspruchsvoller. Es gibt jetzt wesentlich mehr zu durchdenken als im Grundspiel: mehr Punktequellen, mehr Kriterien, nach denen man Teile wählt und anlegt.
Dass man Feuer anders als Kronen teilweise gezielt platzieren kann, ist noch gut überschaubar, verkompliziert das Spiel nur unwesentlich und erlaubt neue Taktiken. Bis hierhin finde ich KINGDOMINO ORIGINS gelungen, auch wenn ich mir für diese kleine Variation nicht gleich ein neues Spiel anschaffen würde.
Die Rohstoffe in Modul zwei bringen fast keinen für mich erkennbaren zusätzlichen Spielreiz. Das Modul scheint eher dazu da zu sein, um einen sanfteren Übergang zum dritten Modul herzustellen. Denn spielt man schlussendlich mit sämtlichen Zusatz-Regeln, wird KINGDOMINO ORIGINS sehr planerisch und grübelig und hat im Spielgefühl nicht mehr viel mit KINGDOMINO gemein.
Am interessantesten ist KINGDOMINO ORIGINS für Menschen, die gar kein KINGDOMINO besitzen. Der Mehrwert von ORIGINS besteht darin, dass man die gewünschte Schwierigkeit von Partie zu Partie anders wählen kann. Was natürlich nur dann Sinn macht, wenn man speziell auch die anspruchsvolleren Varianten spielen möchte. Ich möchte das nicht. Gerade Einfachheit und Klarheit sehe ich als die größten Stärken des Grundspiels an. Und genau sie gehen Modul für Modul immer weiter flöten. Mir genügt weiterhin KINGDOMINO.


**** solide

KINGDOMINO ORIGINS von Bruno Cathala für zwei bis vier Spieler:innen, Pegasus Spiele.

1 Kommentare:

Ulrich Roth hat gesagt…

Das einzige, was das - geniale - Grundspiel braucht, ist ein zweites Set, damit man in allen Besetzungen 7x7 spielen kann.

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