Mittwoch, 6. April 2022

Vor 20 Jahren (112): Biberbande

Gerade wollte ich behaupten, BIBERBANDE (von Monty Stambler und Ann Stambler bei Amigo) sei ein simples Glücksspiel, da öffne ich die Schachtel und stoße auf einen arg in die Jahre gekommenen Ergebniszettel: U hat darauf gewonnen, M war Zweiter, T belegte Platz drei. Weil ich aus sicherer Quelle weiß, dass U ein mit allen Wassern gewaschener Hardcore-Stratege ist, muss ich meine Erinnerung zu BIBERBANDE revidieren: Es steckt ganz schön was dahinter, ehrlich! Man braucht richtig, richtig Grips.

Oder wenigstens ein gutes Näschen für die Zahlenwerte verdeckter Karten. Jede:r hat vier vor sich liegen und kennt zunächst nur zwei davon. Am Ende des Durchgangs will man eine möglichst niedrige Zahlensumme haben. Niedrige Werte sollen also her und hohe weg.

Wo gibt es niedrige? Wenn man Glück hat, oben auf dem Ablagestapel. Ansonsten – vielleicht – auf dem verdeckten Stapel. Man zieht von hier oder da und darf nun tauschen, indem man die neue Karte verdeckt in die eigene Auslage legt und eine alte dafür offen abwirft.

Der Schlüsselmoment! Denn genau jetzt zeigt sich, wer es draufhat und wer nicht. Profis schaffen sich gekonnt ihre Achten und Neunen vom Hals. Laien hauen Nullen und Einsen weg, haha, und wer danach an die Reihe kommt, freut sich über die leichte Beute. Und das war’s im Wesentlichen. Es gibt noch ein paar Sonderkarten. Die fallen aber gar nicht groß ins Gewicht.

Müssen sie auch nicht. Denn BIBERBANDE ist ein Funspiel, das mit seiner Unkompliziertheit punktet. Etwas Zock, etwas Ärger, etwas Schadenfreude. Verdecktes aufzudecken, hat einen nicht zu unterschätzenden Reiz. Es geht um die Spannung dabei, die Überraschung. Und deshalb macht ein Spiel wie BIBERBANDE Spaß, das genau diesen Reiz zur Hauptsache erklärt und wiederholt und wiederholt und wiederholt.

Das schlichte Spielkonzept ist schlichtweg immer wieder gut. Das erkennt man schon daran, dass regelmäßig neue Spiele erscheinen, die das Konzept etwas variieren, aber letztendlich auf genau denselben Emotionscocktail hinauswollen. Ich denke an SKYJO, CABO, HILO und wie sie alle heißen. Auch BIBERBANDE ist nicht das allererste dieser Art, schließlich ist es nur die deutsche Version des 1995 erschienen RAT-A-TAT CAT. Aber es war das erste, das mir unterkam, weshalb es noch heute Bestandteil meiner Sammlung ist. Außerdem bin ich in diesem Spiel, wie man mancherorts vielleicht schon lesen konnte, seit Jahren unbesiegt.


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