Montag, 12. Juni 2023

Vor 20 Jahren (126): Amun-Re

Mit „Hurra, hurra, der große neue Knizia!“ in Dauerschleife versuchte ich in meinem Artikel in der Fairplay 65, die Leser:innen zum Mitsingen zu animieren. Bitte nach der Pumuckl-Melodie, falls es jemand nachträglich noch probieren möchte. Ich fürchte jedoch, niemand möchte. Und ich fürchte, damals mochte auch niemand.

Anscheinend kam der Artikel insgesamt nicht so gut an. Aus zweiter Hand erhielt ich die Rückmeldung, irgendwer habe geschworen, nie wieder einen Artikel von mir zu lesen, denn die Selbstherrlichkeit des Rezensenten sei nicht zu ertragen. Selbstverständlich bin ich kein bisschen selbstherrlich. Trotzdem halte ich es für einen Riesenfehler, meine Artikel nicht zu lesen, schließlich lässt man sich dadurch tollste Gelegenheiten zum Mitsingen entgehen.

Zu dem Knizia-Liedchen hatte mich die Werbung von Hans im Glück inspiriert: „Der große neue Knizia!“ betitelte der Verlag seine damaligen Anzeigen für AMUN-RE. Mein künstlerischer Beitrag war es, „Hurra, hurra“ hinzuzudichten, mitnichten beliebige Füllwörter, sondern die poetische Subsummierung meiner Spielerfahrungen. Mit anderen Worten: Ich schrieb eine klassische Jubelrezension, in der ich mich sogar zu der Behauptung verstieg, AMUN-RE fortan zu meinen Lieblingsspielen zu zählen.

Damals war das auch so. Gleich mehrere meiner Runden hatten ein Faible für Versteigerungsspiele. Und in mehreren meiner Runden spielten wir zu fünft – für AMUN-RE die günstigste Personenkonstellation. Ich war begeistert! 40 Partien spielte ich allein im Jahr 2003, 20 weitere 2004, noch mal zehn im Jahr 2005, und … na ja, meine übrigen zehn Partien verteilen sich auf die Jahre 2006 bis 2009.

Heute wüsste ich nicht mal mehr genau, wie AMUN-RE geht. Irgendwas mit Ägypten. Provinzen, die versteigert werden. Pyramiden, die ihre Erbauer:innen überdauern. Und der sehr reizvolle Versteigerungsmechanismus: Wer überboten wird, muss auf eine andere Provinz bieten.

Ach, Details interessieren nicht. AMUN-RE ist ohne jeden Zweifel total superduper. Denn ein selbstherrlicher Rezensent hat dem Spiel extra ein Lied gedichtet und beinahe auch eigenhändig komponiert.


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