Ahhhh, was ich wirklich genieße, ist die Tatsache, dass Blog-Texte kurz sein sollen. Mit anderen Worten: Zack! Bumm! Einleitung fertig.
Wie geht das Spiel? Drei Männer im Boot machen eine Vatertagstour und stemmen die Bierhumpen (siehe Beweisfoto). Natürlich kommen sie anschließend viel zu spät nach Hause und sind ihren Frauen eine Erklärung schuldig.
Die lautet dann so: „In Wirklichkeit sind wir Forscher. Wir stiegen in einen Vulkankrater hinab, überquerten ein unterirdisches Meer und wurden durch den Ausbruch eines zweiten Vulkans wieder an die Erdoberfläche gespült.“ Als Beweis legen die feinen Herren Fossilien vor, die sie unter Tage gefunden haben wollen, höchstwahrscheinlich aber für den Erlös des Flaschenpfandes beim Museums-Shop erstanden haben.
Sei´s drum. Jules Verne hat diese Geschichte sorgsam ausformuliert und wir spielen sie nach. Jeder Spieler darf dabei jede Figur steuern, wozu man Karten der entsprechenden Farbe benötigt. Ziel ist es, eines der Fossilienfelder zu erreichen. Um hier dann Fossilien abzugreifen, muss man Karten einer bestimmten Art spielen, beispielsweise ein Seil und eine Spitzhacke. Diese Karten helfen aber auch unterwegs und ermöglichen, über Schluchten zu klettern oder Felswände zu durchbrechen.
Was passiert? Wer dran ist, zieht Karten nach oder bewegt eine Figur. Je mehr Karten, desto mehr Möglichkeiten. Doch spätestens wenn man am Handkartenlimit angekommen ist, wird man versuchen, eine Kartenkombination zu bilden, um eine der Figuren möglichst billig zum nächsten Fossilienfeld zu lotsen. Wegen der Doppelfunktion der Ausrüstungskarten und zahlreicher Hindernisse auf dem Weg erfordert dies durchaus ein bisschen Tüftelei. Hat man Pech, zieht der Vordermann genau den Forscher, den man auch bewegen wollte, worauf man noch einmal von vorne lostüfteln muss. Hat man Glück, dann hinterlässt der Vordermann eine günstige Vorlage.
Was taugt es? Der Hauptreiz besteht darin, mit dem eigenen Blatt möglichst ökonomisch umzugehen, um nicht ganz so oft Karten nachziehen zu müssen wie die anderen Spieler. Dennoch besitzt das Spiel Atmosphäre. Ganz sicher ist dies den sehr stimmungsvollen Illustrationen (siehe Foto) von Franz Vohwinkel zu verdanken, aber nicht ausschließlich. Da die einzelnen Etappen unterschiedlichen Regeln folgen, hat man als Spieler durchaus das Gefühl, in ein Abenteuer abzutauchen. Als Spiel zum Buch also gar nicht verkehrt. Als Spiel zum Spielen weiß ich Besseres. Nach drei bis vier Kennenlern-Partien möchte ich jetzt was anderes kennen lernen.
REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE von Rüdiger Dorn, für zwei bis vier Spieler, Kosmos.
Donnerstag, 10. Juli 2008
Reise zum Mittelpunkt der Erde
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