Seit April 2022 finden nach der Corona-Pause meine öffentlichen Spielerunden wieder statt (soweit die Runden die Pause überlebt haben, was in einem von drei Fällen leider nicht geklappt hat). Der vergangene Spieljahrgang ist somit der erste seit mehreren Jahren, der komplett und ohne Unterbrechung nicht nur in meinen privaten, sondern eben auch in den öffentlichen Runden gespielt werden konnte. Das hat sich natürlich positiv auf die Menge der Rückmeldungen ausgewirkt. Sie liegt immerhin wieder knapp über dem Stand von 2019/20, allerdings noch weit entfernt von 2018/19.
Als das Spielen im Frühjahr 2022 wieder anlaufen konnte, mussten Namensliste geführt werden, man brauchte einen Impfnachweis oder negativen tagesaktuellen Test, teilweise wurde auch mit Maske gespielt. Ich war positiv überrascht, wie viele Menschen trotz der Beschränkungen kamen.
Nicht mal eineinhalb Jahre später ist diese Realität ganz weit weg. Dennoch sind es seitdem nicht wesentlich mehr Spieler:innen geworden, wir verharren etwa auf demselben Stand wie vor einem Jahr. Besucher:innenzahlen von 50 bis 80 Personen an einem Abend, wie sie 2018 und 2019 oft vorkamen, habe ich nach der Pandemiepause noch nicht wieder erlebt.
Konnte ich mir früher den Luxus erlauben, nur Spiele in diese Auswertung aufzunehmen, die von mindestens 40 Personen gespielt und bewertet worden waren, muss ich die Schwelle nun bei 20 ansetzen. Sonst blieben zu wenig Spiele übrig. Offenbar sind meine Mitspieler:innen auch kritischer geworden, denn nur sieben Spiele haben es im Wertungsdurchschnitt über die Schwelle von 7,0 geschafft.
Zur Erklärung, wie die Noten entstanden sind: In meinen öffentlichen Runden bitte ich alle Teilnehmer:innen, die gespielten aktuellen Spiele mit Punkten (von 1 bis 10) zu bewerten. Viele tun das, manche ignorieren das, und manche spielen sowieso gar nichts Aktuelles, weil sie tatsächlich eigenmächtig entscheiden, was sie spielen wollen, und auf ihrem Egotrip an meine sehr wichtige Auswertung keinen Gedanken verschwenden.
Im Regelfall müssen sich die Teilnehmer:innen die Spielregeln selbst erarbeiten, was dazu führt, dass kleine und leichte Spiele bevorzugt werden. Großgruppenspiele sind gefragter als Spiele für wenige Personen. Spielt jemand ein Spiel mehrfach und bewertet es neu, überschreibt die neue Note die alte. Oft bleibt es aber beim Erst- oder Zweiteindruck, weil die Fluktuation auf solchen Abenden hoch ist und weil ich auch immer wieder andere Spiele mitbringe.
Das Ranking entspricht in diesem Jahr mehr meinen eigenen Bewertungen als zuletzt bei der Auswertung 2019/20. Vielleicht ist das einfach Zufall. Oder beeinflusse ich meine Mitspieler:innen irgendwie, ohne es zu bemerken? Ein Faktor ist sicherlich, welche Spiele ich überhaupt mitbringe und welche nicht. Aber ansonsten? Ich weiß sowohl von etlichen Partien COUNCIL OF SHADOWS als auch ATIWA, bei denen ich nicht mitgespielt und auch nicht erklärt habe. So dass ich auch nicht wüsste, wie ich beeinflusst haben könnte. Wahrscheinlich ist die Erklärung für die mit mir übereinstimmenden hohen Bewertungen ganz simpel: In Hannover hat man einen guten Geschmack!
1. FEED THE KRAKEN
Mitspieler:innen: 7,6 / 10
Udo: ***** reizvoll
2. ATIWA
Mitspieler:innen: 7,4 / 10
Udo: ****** außerordentlich
3. COUNCIL OF SHADOWS
Mitspieler:innen: 7,3 / 10
Udo: ****** außerordentlich
4. THAT’S NOT A HAT
Mitspieler:innen: 7,3 / 10
Udo: ***** reizvoll
5. PLANET UNKNOWN
Mitspieler:innen: 7,2 / 10
Udo: ***** reizvoll
6. SECRET IDENTITY
Mitspieler:innen: 7,1 / 10
Udo: **** solide
7. NEBEL ÜBER CARCASSONNE
Mitspieler:innen: 7,0 / 10
Udo: **** solide
Drei weitere Spiele haben eine Bewertung von über 7,0 erreicht, aber die 20 nötigen Stimmen knapp verfehlt: FEDERATION, IKI und TERRA NOVA. Und fünf Spiele hatten zwar genügend Bewertungen, blieben mit 6,9 aber knapp unter der Qualifikations-Schwelle hängen: AKROPOLIS, FUN FACTS, MANTIS, NEXT STATION LONDON und STADT LAND VOLLPFOSTEN – DAS BRETTSPIEL.
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