Dienstag, 23. September 2008

Neue Heimat

Guten Tag!
(Weil man ja nett zu seinen Lesern sein soll.) (Insbesondere wenn man sonst nichts Einleitendes zu sagen weiß.)

Wie geht NEUE HEIMAT? Wir bauen Häuser aus bunten Holzwürfeln und roten Dächern. Die Würfel zählen Punkte zwischen eins und sechs und die Dächer zählen ebenfalls Punkte zwischen eins und sechs. Allerdings nur für den Besitzer der obersten Etage und auch nur dann, wenn das Haus ein Dach hat und sich in einer komplett gefüllten Reihe mit lauter ebenfalls dachgedeckten Häusern befindet. In allen anderen Fällen zählen die Häuser für den Besitzer der obersten Etage Minuspunkte.
Solange kein Dach auf dem Haus ist, kann der Besitzer noch wechseln. Und wie viele Häuser in eine Reihe gehören, bis sie als komplett gefüllt gilt, ändert sich ebenfalls noch.
Alles entscheidet sich über Versteigerungen. Der aktive Spieler wählt einen Holzstein (Etage, Dach, Reihenverlängerer etc.) und bietet ihn an. Ganz elegant werden auf diese Weise auch die Spielerfarben verteilt. Wer als Erster einen weißen Etagenstein kauft, ist fortan der weiße Spieler. Man kann mehrere Farben erwerben oder auch komplett ohne da stehen. In dem Fall will man natürlich möglichst viele Häuser ins Minus schicken.

Was passiert? Wir versteigern und freuen uns. Zwar ist der Wert der versteigerten Objekte kaum abzusehen, trotzdem gibt es immer genügend Kaufgründe. Zum Beispiel den: Der Nebenmann, Familienvater (36) und bis eben noch glücklich und voller Zuversicht, hat in der mittleren Reihe bereits zwei eigene Häuser vollendet. Fein gemacht. Und jetzt wird er sicher alles daran setzen, dass diese Reihe auch gewertet wird...
Als Auktionator könnte ich den lustigen Stein anbietet, der Reihen um drei Felder verlängert. Das macht mich reich, denn mein Nachbar wird zusätzliche Bauplätze in der Mittelreihe verhindern wollen. Also kauft er den Stein, damit ihn kein anderer kauft. Aber schon der nächste Spieler bietet den nahezu ebenso lustigen Stein an, der Reihen um zwei Felder verlängert. Tja, und jetzt ist unser Freund natürlich blank und dieser Stein landet dann doch in der Mittelreihe, höhö.
Gegen die gesammelte Macht der anderen Spieler kommt man bei NEUE HEIMAT nicht an. Erfolgreicher ist es, sich unauffällig anzuschmiegen, im Windschatten mitzufahren, Zwänge auszunutzen, sich selbst aber nicht in Zwänge zu begeben: Wo der Nebenmann schon zwei komplette Häuser stehen hat, da stellt man doch gerne noch sein eigenes dazu...

Was taugt es? Nach den ersten Partien dachte ich noch: “Wow, wie geil ist das denn?!“ Doch der Gag verbraucht sich, und wider Erwarten blieb NEUE HEIMAT dann doch zunehmend länger im Regal liegen.
Aber immerhin: NEUE HEIMAT hat einen Gag. Jedenfalls wenn die Runde Spaß an kleinen Gemeinheiten hat und sofern keine Lieb-Hab-Spieler am Tisch setzen, deren dunkelste Phantasien nicht ausreichen, um die Subtilität mancher Winkelzüge zu erfassen.

NEUE HEIMAT von Klaus Zoch für zwei bis fünf Spieler, Chili.

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