Freitag, 24. Oktober 2014
Revolver
Versprochen ist versprochen und wird – na ja, außer im Fall der 1 Million Interviews vielleicht – meistens auch nicht gebrochen. Gerade neulich hatte ich ja in der Einleitung zu BANG! THE DICE GAME eine REVOLVER-Rezension in Aussicht gestellt. Und hier ist sie nun!
Okay, andere Blogs bringen zu diesem Zeitpunkt bereits Rezensionen der ersten Essen-Neuheiten. Sollen sie ruhig! REZENSIONEN FÜR MILLIONEN hebt sich von diesen Hipstern durch gelebten Konservativismus als Alleinstellungsmerkmal gezielt ab. Statt immer nur den heißesten Scheiß gibt es hier noch die Spiele von gestern. Und der besondere Clou: Es gibt die Spiele von gestern – aber ohne neue Erkenntnisse!
Wie geht REVOLVER? Der eine (Colty) hat eine Bank überfallen und will über die mexikanische Grenze entkommen. Der andere (Colonel McReady) ist im Blutrausch und will im Sinne des Gesetzes sämtliche 16 Mitglieder der Colty-Bande aufhängen oder abknallen.
Das Geschehen spielt an fünf aufeinander folgenden Orten. Jeweils werden dort eine oder allermeist mehrere Runden gespielt. Colty ist üblicherweise an Beschleunigung interessiert, McReady an Verlangsamung.
Jeder Spieler agiert mit seinem eigenen Kartensatz. Zwei Karten zieht man pro Runde nach. Eventuell auch mehr, falls die ausgespielten Karten das besagen. Oder man muss Karten abwerfen, wenn die vom Gegner gespielten Karten das verlangen. In jeder Runde legt Colty mit Zahlenwerten vor, McReady muss anschließend den ausliegenden Gesamtwert übertreffen, um einen der 16 Gangster aus Coltys Gefolge zu eliminieren. Üblicherweise klappt das, denn Colty ist pro Ort auf eine Auslage von drei Karten beschränkt. Aber manchmal klappt es eben doch nicht, weil Colty vielleicht hohe Werte rausgehauen hat, das Gelände die Gangster schützt, McReady die falschen Karten hat oder einfach nur seine Kräfte schont.
Was passiert? Der Spielgeschehen ist nicht wirklich innovativ. Trotzdem gelingt es gut, durch fein aufeinander abgestimmte Karten und durch die Texte Western-Atmosphäre aufkommen zu lassen. „Feuer Frei, Jungs!“ oder „Nimm das, Gringo!“ heißen die Karten, mit denen Colty ausliegende Sheriffs eliminiert. „Dynamitstangen“ zur rechten Zeit räumen gut auf, und richtig Spaß macht die „Gatling Gun“, eine mehrläufiges Repetiergeschütz, bei dessen Ausspiel allerdings zwei andere Handkarten geopfert werden müssen. Wenn anschließend noch im rechten Moment der „Jackson Clan“ angeritten kommt, gewinnt vielleicht sogar Colty.
Der Gangster ist für mein Empfinden schwerer zu spielen, während der Colonel meist abwarten und in Ruhe reagieren kann. Colty muss den richtigen Moment abpassen, um bestimmte Karten optimal zu zücken, muss einschätzen, wann er Druck ausüben oder Tempo machen will.
Bei aller Taktiererei lässt sich aber kaum verhehlen, dass beide Decks einige zentrale Karten enthalten, deren Auftauchen oder Nichtauftauchen letztlich über Sieg und Niederlage entscheidet. Was trotzdem nichts daran ändert, dass REVOLVER spannend ist.
Was taugt es? REVOLVER fängt viel Gangster- und Western-Atmosphäre ein. Es ist unkompliziert, glücksbetont und fetzig. Aus beiden Rollen lassen sich spielerisch kleine Feinheiten herauskitzeln.
Graphisch gibt REVOLVER ziemliche Rätsel auf. Die Illustrationen an sich sind stimmig; nur wirkt alles, als sei es hinterher mit einem besonders billigen Grafikprogramm bearbeitet worden.
REVOLVER von Mark Chaplin für zwei Spieler, Pegasus Spiele.
Okay, andere Blogs bringen zu diesem Zeitpunkt bereits Rezensionen der ersten Essen-Neuheiten. Sollen sie ruhig! REZENSIONEN FÜR MILLIONEN hebt sich von diesen Hipstern durch gelebten Konservativismus als Alleinstellungsmerkmal gezielt ab. Statt immer nur den heißesten Scheiß gibt es hier noch die Spiele von gestern. Und der besondere Clou: Es gibt die Spiele von gestern – aber ohne neue Erkenntnisse!
Wie geht REVOLVER? Der eine (Colty) hat eine Bank überfallen und will über die mexikanische Grenze entkommen. Der andere (Colonel McReady) ist im Blutrausch und will im Sinne des Gesetzes sämtliche 16 Mitglieder der Colty-Bande aufhängen oder abknallen.
Das Geschehen spielt an fünf aufeinander folgenden Orten. Jeweils werden dort eine oder allermeist mehrere Runden gespielt. Colty ist üblicherweise an Beschleunigung interessiert, McReady an Verlangsamung.
Jeder Spieler agiert mit seinem eigenen Kartensatz. Zwei Karten zieht man pro Runde nach. Eventuell auch mehr, falls die ausgespielten Karten das besagen. Oder man muss Karten abwerfen, wenn die vom Gegner gespielten Karten das verlangen. In jeder Runde legt Colty mit Zahlenwerten vor, McReady muss anschließend den ausliegenden Gesamtwert übertreffen, um einen der 16 Gangster aus Coltys Gefolge zu eliminieren. Üblicherweise klappt das, denn Colty ist pro Ort auf eine Auslage von drei Karten beschränkt. Aber manchmal klappt es eben doch nicht, weil Colty vielleicht hohe Werte rausgehauen hat, das Gelände die Gangster schützt, McReady die falschen Karten hat oder einfach nur seine Kräfte schont.
Was passiert? Der Spielgeschehen ist nicht wirklich innovativ. Trotzdem gelingt es gut, durch fein aufeinander abgestimmte Karten und durch die Texte Western-Atmosphäre aufkommen zu lassen. „Feuer Frei, Jungs!“ oder „Nimm das, Gringo!“ heißen die Karten, mit denen Colty ausliegende Sheriffs eliminiert. „Dynamitstangen“ zur rechten Zeit räumen gut auf, und richtig Spaß macht die „Gatling Gun“, eine mehrläufiges Repetiergeschütz, bei dessen Ausspiel allerdings zwei andere Handkarten geopfert werden müssen. Wenn anschließend noch im rechten Moment der „Jackson Clan“ angeritten kommt, gewinnt vielleicht sogar Colty.
Der Gangster ist für mein Empfinden schwerer zu spielen, während der Colonel meist abwarten und in Ruhe reagieren kann. Colty muss den richtigen Moment abpassen, um bestimmte Karten optimal zu zücken, muss einschätzen, wann er Druck ausüben oder Tempo machen will.
Bei aller Taktiererei lässt sich aber kaum verhehlen, dass beide Decks einige zentrale Karten enthalten, deren Auftauchen oder Nichtauftauchen letztlich über Sieg und Niederlage entscheidet. Was trotzdem nichts daran ändert, dass REVOLVER spannend ist.
Was taugt es? REVOLVER fängt viel Gangster- und Western-Atmosphäre ein. Es ist unkompliziert, glücksbetont und fetzig. Aus beiden Rollen lassen sich spielerisch kleine Feinheiten herauskitzeln.
Graphisch gibt REVOLVER ziemliche Rätsel auf. Die Illustrationen an sich sind stimmig; nur wirkt alles, als sei es hinterher mit einem besonders billigen Grafikprogramm bearbeitet worden.
REVOLVER von Mark Chaplin für zwei Spieler, Pegasus Spiele.
Label:
**** solide
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1 Kommentare:
Wirklich schön atmosphärisches Spiel, das sich auch schon in der Erstpartie ohne viel Denkpausen spielen lässt, da die Kartentexte einfach und eingängig sind. Spielt sich auf der jeweils anderen Seite interessant anders. Wer mit dem Western-Setting was anfangen kann und ein rasantes 2er-Spiel ohne Einstiegshürde sucht, sollte hier zugreifen. Den inoffiziellen Nachfolger "Invaders" finde ich im Vergleich dazu zu kompliziert mit zu viel Kartentext und zu kleinen Symbolen. Revolver ist hingegen genau richtig.
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