Sonntag, 23. Juni 2013
We will wok you
„We will, we will rock you!“ singt Freddie Mercury. Und dann noch mal: „We will, we will rock you!“ Und dann noch mal: „We will, we will rock you!“ Und dann noch mal. Und ich denke: „Ja, und...? Wann fangt ihr denn endlich damit an?“ Doch Freddies Hymne bleibt ein leeres Versprechen. Gerockt wird da gar nichts, auch wenn alle Queen-Fans, mit denen ich das bereits diskutiert habe, die Sache aus unerfindlichen Gründen anders sehen.
Wie geht WE WILL WOK YOU? Das Woken geschieht hier ebenfalls nur in der Phantasie. Aber immerhin werden schon mal die Zutaten dafür eingesammelt. Sie punkten am Schluss – falls der Spieler passende Rezepte besitzt. Beispielsweise verlangt ein Rezept vier Karotten und drei Thunfische und schüttet für jede dieser Kombinationen 20 Punkte aus. Ein anderes Rezept bringt pro eingesetzte Möhre einen, pro Huhni zwei Punkte.
Der Clou ist, wie man an Rezepte und Zutaten herankommt: Zutaten liegen paar- und drillingsweise aus, daneben jeweils eine Reihe Münzkarten. Die Zahl der Münzen zeigt an, wie viel ein Zutaten-Set kostet. Wer am Zug ist, kauft und fügt seine Münzen hinzu. Oder er kauft nicht und nimmt eine der Münzen auf die Hand, wodurch der Preis sinkt.
Die Zutaten tragen überdies Symbole. Wer vier gleiche Symbole beisammen hat, darf die entsprechenden Zutaten ausspielen und eins von (bei vier Spielern) 18 Rezepten wählen. Die Zutaten sind damit nicht verloren; jede darf aber nur einmal für diesen Zweck verwendet werden.
Was passiert? Der Geldmechanismus gefällt sofort. Er ist einfach und äußerst elegant. Vergleichsweise schwerer fällt es dann, den Überblick über die wachsende Zahl ausgespielter und noch auf der Hand befindlicher Zutaten zu behalten und zielgerichtet Rezepte auszuwählen. Anfänger neigen dazu, zu viel zu wollen und sich dabei zu verzetteln.
Die Doppelfunktion der Karten macht die Kauf-Entscheidungen recht komplex. Zumindest theoretisch. Nachdem man aber mal für ein Kartenpaket Münzen rausgehauen hat, ist man zwangsläufig eine Weile mit Geldsammeln beschäftigt und muss gar nichts entscheiden. Letztendlich gehört Glück dazu, ob im passenden Moment eine passende Reihe zu einem bezahlbaren Preis daliegt oder nicht.
Am spannendsten finde ich das Zocken um die Rezepte. Begehrt sind zunächst diejenigen, die einen festen Punktwert ohne Zutateneinsatz zählen oder den Koch noch nicht allzu sehr auf bestimmte Kombinationen festlegen. Doch wie lange kann man dasjenige Rezept liegen lassen, das eigentlich am besten mit den bisher gesammelten Zutaten harmoniert? Besteht die Gefahr, dass noch jemand diese Karte anpeilt? Und kriegt man überhaupt noch eine weitere Vierer-Symbol-Kombination zusammen?
Was taugt es? Auch wenn es lustig aussieht, ist WE WILL WOK YOU nicht unbedingt das, was man unter einem typisch lustigen Kartenspiel versteht. Taktieren, Spekulieren, Haushalten und Berechnen sind die vorherrschenden Spielerhandlungen.
Die Abläufe sind sauber komponiert. Das erkenne ich gerne an, und die Frage lautet nun, warum diese Anerkennung nicht in Begeisterung mündet. Nach meinem Empfinden liegt es am Widerspruch zwischen gefühlter Überinformation einerseits und gefühlter Handlungseinschränkung andererseits. So hat WE WILL WOK YOU sowohl was von einem Schwer- als auch von einem Leichtgewicht, bedient aber letztlich weder die Zielgruppe des einen noch des anderen.
WE WILL WOK YOU von Sebastian Bleasdale für zwei bis vier Spieler, Pegasus Spiele.
Wie geht WE WILL WOK YOU? Das Woken geschieht hier ebenfalls nur in der Phantasie. Aber immerhin werden schon mal die Zutaten dafür eingesammelt. Sie punkten am Schluss – falls der Spieler passende Rezepte besitzt. Beispielsweise verlangt ein Rezept vier Karotten und drei Thunfische und schüttet für jede dieser Kombinationen 20 Punkte aus. Ein anderes Rezept bringt pro eingesetzte Möhre einen, pro Huhni zwei Punkte.
Der Clou ist, wie man an Rezepte und Zutaten herankommt: Zutaten liegen paar- und drillingsweise aus, daneben jeweils eine Reihe Münzkarten. Die Zahl der Münzen zeigt an, wie viel ein Zutaten-Set kostet. Wer am Zug ist, kauft und fügt seine Münzen hinzu. Oder er kauft nicht und nimmt eine der Münzen auf die Hand, wodurch der Preis sinkt.
Die Zutaten tragen überdies Symbole. Wer vier gleiche Symbole beisammen hat, darf die entsprechenden Zutaten ausspielen und eins von (bei vier Spielern) 18 Rezepten wählen. Die Zutaten sind damit nicht verloren; jede darf aber nur einmal für diesen Zweck verwendet werden.
Was passiert? Der Geldmechanismus gefällt sofort. Er ist einfach und äußerst elegant. Vergleichsweise schwerer fällt es dann, den Überblick über die wachsende Zahl ausgespielter und noch auf der Hand befindlicher Zutaten zu behalten und zielgerichtet Rezepte auszuwählen. Anfänger neigen dazu, zu viel zu wollen und sich dabei zu verzetteln.
Die Doppelfunktion der Karten macht die Kauf-Entscheidungen recht komplex. Zumindest theoretisch. Nachdem man aber mal für ein Kartenpaket Münzen rausgehauen hat, ist man zwangsläufig eine Weile mit Geldsammeln beschäftigt und muss gar nichts entscheiden. Letztendlich gehört Glück dazu, ob im passenden Moment eine passende Reihe zu einem bezahlbaren Preis daliegt oder nicht.
Am spannendsten finde ich das Zocken um die Rezepte. Begehrt sind zunächst diejenigen, die einen festen Punktwert ohne Zutateneinsatz zählen oder den Koch noch nicht allzu sehr auf bestimmte Kombinationen festlegen. Doch wie lange kann man dasjenige Rezept liegen lassen, das eigentlich am besten mit den bisher gesammelten Zutaten harmoniert? Besteht die Gefahr, dass noch jemand diese Karte anpeilt? Und kriegt man überhaupt noch eine weitere Vierer-Symbol-Kombination zusammen?
Was taugt es? Auch wenn es lustig aussieht, ist WE WILL WOK YOU nicht unbedingt das, was man unter einem typisch lustigen Kartenspiel versteht. Taktieren, Spekulieren, Haushalten und Berechnen sind die vorherrschenden Spielerhandlungen.
Die Abläufe sind sauber komponiert. Das erkenne ich gerne an, und die Frage lautet nun, warum diese Anerkennung nicht in Begeisterung mündet. Nach meinem Empfinden liegt es am Widerspruch zwischen gefühlter Überinformation einerseits und gefühlter Handlungseinschränkung andererseits. So hat WE WILL WOK YOU sowohl was von einem Schwer- als auch von einem Leichtgewicht, bedient aber letztlich weder die Zielgruppe des einen noch des anderen.
WE WILL WOK YOU von Sebastian Bleasdale für zwei bis vier Spieler, Pegasus Spiele.
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**** solide
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