Donnerstag, 26. Juni 2014
Welt der Spiele
Beißt dich mal ein Hund, bekommst du auch Angst vor anderen Hunden. Und widert dich mal ein Quizspiel an, machst du fortan einen weiten Bogen um alles, was so ähnlich sein könnte. Mit anderen Worten: TRIVIAL PURSUIT hat vieles in meinem Leben auf die falsche Bahn gebracht. (Von wegen: „Das will doch nur spielen...“)
Dass gar nicht alle Quizspiele beißen, haben mich in jüngster Zeit FAUNA und FINGER WEG gelehrt. Beiden Spielen gelingt es, so viele spielerische Elemente in den Prozess der Wissensabfrage hineinzuweben, dass mir gar nicht auffällt, was ich da eigentlich treibe: Ich empfinde Vergnügen – obwohl „Vergnügen“ in meinem Unterbewusstsein als nicht kompatibel mit „Quizspiel“ verankert ist.
Und jetzt kommt WELT DER SPIELE, und ich stelle fest: Auch hier empfinde ich Vergnügen. An besonderen spielerischen Elementen kann das allerdings nicht liegen. Solche sind hier nämlich nicht enthalten. Offenbar gibt es noch etwas anderes, das mich zum Quiz verlocken kann: hohe Gewinnchancen nämlich! – Igitt, das ist plump und zugegebenermaßen nicht die schönste Selbsterkenntnis. Aber ich muss mich ihr stellen. Zum Beispiel bei einer Partie WELT DER SPIELE...
Wie geht WELT DER SPIELE? Der reihum wechselnde Vorleser verliest eine der 220 Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten. Eine, zwei oder drei der Antworten können richtig sein. Im Uhrzeigersinn entscheiden sich die Spieler, ob sie der ersten Antwortmöglichkeit zustimmen. Falls ja, legen sie einen Chip auf der entsprechenden Tafel ab. Dann dasselbe Prozedere für die zweite Antwort usw.
Bei der Auswertung bekommt man für jeden richtig platzierten Chip einen Punkt – aber nur wenn man keinen seiner Chips falsch gelegt hat. In dem Fall gibt es gar keine Punkte.
Was passiert? Wer sich mit Spielen und der Spieleszene sehr gut auskennt, gewinnt. Kennen sich mehrere sehr gut mit Spielen und der Spieleszene aus, entscheiden meist die etwas abseitigeren Fragen, die es (zum Glück) auch gibt: „Im welchem Jahr lief zum ersten Mal die Gameshow WER WIRD MILLIONÄR im Fernsehen?“, „Welchen Beruf hatte der Erfinder von MALEFIZ?“, „Wo liegt der aktuelle Rekord im Lösen des Zauberwürfels?“
Negativ fällt auf, wie entscheidend die Sitzreihenfolge ist. Gibt es in der Gruppe genau einen Experten, kann sein linker Nachbar einen leichten zweiten Platz ergattern, indem er sich an dessen Antworten hängt. Gibt es zwei Experten, ist der im Vorteil, der hinter dem ersten sitzt.
Was taugt es? Ganz sicher ist WELT DER SPIELE nicht entwickelt worden, um die Welt der Quizspiele mit neuen innovativen Ideen zu bereichern. Die Quiz-Reihe, zu der es bereits mehr als zehn Ausgaben gibt (WELT DER WEINE, WELT DER BÜCHER, WELT DES FILMS etc.), sehe ich als Geschenkartikel für Spezialisten.
Das Spiel an sich fasziniert mich überhaupt nicht. Es ist kein gutes Spiel, es ist kein besonderes Spiel, es ist kein wertig produziertes oder schön gestaltetes Spiel. Aber ich bin gespannt auf jede einzelne Frage. Erstens um zu sehen, ob ich sie beantworten kann. Zweitens um zu sehen, was sich die Redaktion da ausgedacht hat.*
WELT DER SPIELE für zwei bis fünf Spieler, HUCH! & friends.
* Die Fairplay hat diese Meta-Ebene übrigens sehr amüsant weitergesponnen, um die Antworten auf die Frage „Welche Rubrik erscheint regelmäßig in der Fairplay?“ augenzwinkernd Lügen zu strafen. Siehe Heft 107.
Dass gar nicht alle Quizspiele beißen, haben mich in jüngster Zeit FAUNA und FINGER WEG gelehrt. Beiden Spielen gelingt es, so viele spielerische Elemente in den Prozess der Wissensabfrage hineinzuweben, dass mir gar nicht auffällt, was ich da eigentlich treibe: Ich empfinde Vergnügen – obwohl „Vergnügen“ in meinem Unterbewusstsein als nicht kompatibel mit „Quizspiel“ verankert ist.
Und jetzt kommt WELT DER SPIELE, und ich stelle fest: Auch hier empfinde ich Vergnügen. An besonderen spielerischen Elementen kann das allerdings nicht liegen. Solche sind hier nämlich nicht enthalten. Offenbar gibt es noch etwas anderes, das mich zum Quiz verlocken kann: hohe Gewinnchancen nämlich! – Igitt, das ist plump und zugegebenermaßen nicht die schönste Selbsterkenntnis. Aber ich muss mich ihr stellen. Zum Beispiel bei einer Partie WELT DER SPIELE...
Wie geht WELT DER SPIELE? Der reihum wechselnde Vorleser verliest eine der 220 Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten. Eine, zwei oder drei der Antworten können richtig sein. Im Uhrzeigersinn entscheiden sich die Spieler, ob sie der ersten Antwortmöglichkeit zustimmen. Falls ja, legen sie einen Chip auf der entsprechenden Tafel ab. Dann dasselbe Prozedere für die zweite Antwort usw.
Bei der Auswertung bekommt man für jeden richtig platzierten Chip einen Punkt – aber nur wenn man keinen seiner Chips falsch gelegt hat. In dem Fall gibt es gar keine Punkte.
Was passiert? Wer sich mit Spielen und der Spieleszene sehr gut auskennt, gewinnt. Kennen sich mehrere sehr gut mit Spielen und der Spieleszene aus, entscheiden meist die etwas abseitigeren Fragen, die es (zum Glück) auch gibt: „Im welchem Jahr lief zum ersten Mal die Gameshow WER WIRD MILLIONÄR im Fernsehen?“, „Welchen Beruf hatte der Erfinder von MALEFIZ?“, „Wo liegt der aktuelle Rekord im Lösen des Zauberwürfels?“
Negativ fällt auf, wie entscheidend die Sitzreihenfolge ist. Gibt es in der Gruppe genau einen Experten, kann sein linker Nachbar einen leichten zweiten Platz ergattern, indem er sich an dessen Antworten hängt. Gibt es zwei Experten, ist der im Vorteil, der hinter dem ersten sitzt.
Was taugt es? Ganz sicher ist WELT DER SPIELE nicht entwickelt worden, um die Welt der Quizspiele mit neuen innovativen Ideen zu bereichern. Die Quiz-Reihe, zu der es bereits mehr als zehn Ausgaben gibt (WELT DER WEINE, WELT DER BÜCHER, WELT DES FILMS etc.), sehe ich als Geschenkartikel für Spezialisten.
Das Spiel an sich fasziniert mich überhaupt nicht. Es ist kein gutes Spiel, es ist kein besonderes Spiel, es ist kein wertig produziertes oder schön gestaltetes Spiel. Aber ich bin gespannt auf jede einzelne Frage. Erstens um zu sehen, ob ich sie beantworten kann. Zweitens um zu sehen, was sich die Redaktion da ausgedacht hat.*
WELT DER SPIELE für zwei bis fünf Spieler, HUCH! & friends.
* Die Fairplay hat diese Meta-Ebene übrigens sehr amüsant weitergesponnen, um die Antworten auf die Frage „Welche Rubrik erscheint regelmäßig in der Fairplay?“ augenzwinkernd Lügen zu strafen. Siehe Heft 107.
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